Der Begriff 'Zentralmachtsystem' ergibt für mich Sinn.

Silke, Dienstag, 15.08.2017, 18:15 (vor 2418 Tagen) @ Zarathustra1205 Views
bearbeitet von Silke, Dienstag, 15.08.2017, 18:27

Lieber Zara,

ein System, in dem eine Zentralinstanz jedes der Elemente (jedes Lebewesen, jedes Stück Materie, jede Einheit Energie und jede Information) in eine Machtkonstellation einzubinden, alles und jedes Element im Bereich der Machteinflusssphäre formen und auszurichten vermag (die Macht/das Potential dazu hat), darf man nach meiner Meinung als Zentralmachtsystem bezeichnen, wenn kein besserer Begriff für diesen Tatbestand zu finden ist.

"Hat der Debitismus mit der Machttheorie und seinen schon angedeuteten Erweiterungen Züge eines axiomatischen Lehrgebäudes? Ich denke ja! Die ausgewiesenen Debitisten suchen seit Anbeginn des Forums nach einer optimalen Anzahl von Prinzipien, um die historische, ökonomische und gesellschaftliche Wirklichkeit zu beschreiben und zu deuten."
@Ostfriese (der wahrscheinlich mehr vom Debitismus verstanden hat, als ich)

Warum ziehst du dich auf das Schwarmbild zurück, wenn doch ein Schwarm in einem großen Vogelfangnetz deutlich macht, was er vermag – nur noch die vom Netz zugelassenen Bewegungen ausführen.


Die ersten Zentralinstanzen, z.B. die durch Götter oder die angeblich gottgleichen Ahnen sich haben legitimieren lassenden Priesterkönige, mit ihren Vorfinanzierungenlücken (Versprechen+Gewaltandrohung/-anwendung), Finanzierungen (Aufschuldung,Protzerei/Machtschinderei und Kriegs/Wirtschaftsinfrastruktur schaffen lassen), Refinanzierungen (Abgaben/Tribut erzwingen), Besicherungen derselben durch Redistribution von Mitteln, und Aufschuldung des Gesamtsystems mit endlosem Nachschuldnerstellen waren noch relativ einfach zu identifizieren und fußten vor allem auf der Hoffnung der Masse, von ihren Führern etwas bekommen zu können, was diese überhaupt nicht geben konnten sondern nur versprachen.

Heute ist das viel schwieriger, zu durchschauen, weil durch die dauernd nötige Machtzession und die unzähligen global verteilten konkurrierenden und kooperierenden potentiellen Machtinteressenten, die verschiedenste Wege beschreiten, um vorwärts zu kommen, so dass selbst die Grundmuster eines ZMS oft schwer darzustellen sind, obwohl es immer wieder die gleichen sind – sein müssen. Es gibt nur Variationen aber keine grundsätzlich neuen Mechanismen:
Versprechen ohne zu haben->wegnehmen->teils zurückgeben->Fehlbetrag auf andere abwälzen und Vorfinanzierungslücke zukleistern.
Ich sehe das alles formende Zentralmachtsystem mit seiner zusammengeraubten und teils fabulierten Macht/ Potential das nur zediert, was nötig ist und zäh abgetrotzt wurde (aber nie Macht abgibt) und ansonsten hauptsächlich den Potentialraub mittels Wirtschaften und Abgabenerzwingung unter Ressourcenverschleiß vorantreibt, um die notwendigen Strukturen Machthalter - Machtapparat - ohnmächtige Masse im Machtkreislauf zu erhalten, weil nur ein funktionierender Machtkreislauf ein stabiles ZMS ermöglicht).

Bei der Staatssimulation ist es dir und anderen doch noch gut verständlich:
Staatsführung-Staatsapparat-Staatsvolk auf Staatsterritorium.
Verstanden wird nicht, dass ein Staat eine Simulation des ZMS ist, die uns nur Aktivitäten sichtbar werden lässt aber nicht die diese erst ermöglichenden dahinter stehenden Potentiale/ die eigentliche Macht.
Murrt das Volk wird halt eine Demo oder Redefreiheit in Internetforen erlaubt - solange die Masse brav wirtschaftet und Abgaben liefert ist das egal – das System bleibt unberührt, egal ob Merkel, Wagenknecht oder Schulz in Mikrofone plappert.
Kommt die Masse den Machthaltern auch nur ansatzweise zu nahe wird mittels Machtapparat abgeriegelt - Recht/Gesetz/Ordnung/Bürokratie und Diktatur zwingen jeden in die Knie, der hier und da aufmuckt. Die GEZ-ler zwingen zu Freiheitsberaubung weil da eben Schluss mit lustig ist.
Die Beraternetzwerke und Machtzirkel schreiben die Gesetzesvorlagen für die EU, setzten ihre vorhandene Potentialität ein um Aktionen sich entfalten zu lassen, die machtstärkenden und machtstabilisierenden Charakter haben – Freiheiten einschränken, Angst verbreiten, Schlapphutaktionen hier und dort zulassen, Neid/Angst/Hass sähen, Bürger bedrängen, verurteilen, ins Abseits schieben.

Erst wenn sich ein ZMS nicht mehr vorfinanzieren, finanzieren und refinanzieren kann zerfällt es. Ein ZMS schafft erst alle Voraussetzungen, dass Staaten existieren und agieren können.
Zerfallende Staaten sind da kein so großes Problem, weil sie simuliert werden.
Geht einer, dann kommt der nächste.

, und aus höherer Betrachtung heraus der Begriff „Machtsystem“ auch nicht

Das verstehe ich nicht.
Wir haben in Gesellschaften immer Machtsysteme in denen die Akteure und die dahinter stehenden Potentiale fluktuierend die Machtverhältnisse zu beeinflussen und zu nutzen versuchen.
Systeme in denen um Macht gestritten wird - Machtsysteme.

... denn die Gemeinschaft und die Gesellschaft unterscheiden sich nicht
darin, dass erstere von beiden etwa kein Machtsystem wäre, sondern darin,
dass letztere sich von ersterer dadurch unterscheidet, dass es ein
Gewaltsystem ist.

Ja. Auch in Gemeinschaften kommt es zu Streit, Zank und Gewalt. Das muss abgeführt werden per Ritual, Ordal, Vermittler oder Schiedsrichter. Wenn das misslingt kommt es zur Selbsthilfe wie Diebstahl, Raub, Fehde und Blutfehde.

Eine Gemeinschaft ist den Naturgewalten ausgeliefert. Das sind nun wirklich die Machtsysteme schlechthin.

Ich weiß nicht so richtig, wo du hin willst...
Knechte lasst die Knechtschaft sein?
Die Knechte versprechen sich etwas von ihrer Knechtschaft.
Sie hoffen auf ihre Führer und deren Versprechen.
Eine Wahl steht in BRD bald wieder vor der Tür und schon wird wieder von allen Seiten eifrig versprochen, was nicht zu halten ist.


Uckmuckdu I und II - da schwärmt nichts, da wird ausgerichtet und formiert.
Liebe Grüße
Silke


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