Fragwürdige Konzepte zur statistischen Erhebung der Daten betr. Religionszugehörigkeit

Nonpopulo, Sonntag, 13.08.2017, 10:30 (vor 2420 Tagen) @ Zürichsee2432 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 13.08.2017, 10:50

Guete Morge Zürichsee,

> Der Anteil der Muslime in der Schweiz beträgt etwa 5%. Dieser Anteil ist
[quote]in den letzten Jahren kaum gestiegen.
[/quote]

Ich finde die Statistik des BFS etwas fragwürdig und vermute, dass einfach der politische Wille fehlt, hier genau hinzuschauen.

Zum Einen beruht die Statistik nicht auf den Daten der Einwohnerregister sondern auf Umfragewerten bei 200'000 Bürgern mit festem Wohnsitz. Eine weitere in die Statistik einfliessende Umfrage gründet sogar auf nur auf der Befragung von 10'000 Bürgern.

Die Angaben beruhen also nur auf der unüberprüften Selbstdeklaration von 2,5% zufällig ausgewählter Bürger. So richtig seriös wirkt das nicht auf mich.

Siehe hier: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/grundlagen/methodenberichte.assetdetail.1900341.html

Der Hauptgrund, warum die Daten nicht dem Einwohnerregister entnommen werden ist offenbar, dass nicht jeder Kanton dieselben Religionsgemeinschaften anerkennt.

Weil es also zu Ungenauigkeiten betreffend bestimmter kleiner, unbedeutender Religionsgemeinschaften kommen würde, wird darauf verzichtet, die bedeutenden, einflussreichen Religionsgemeinschaften überhaupt seriös zu erfassen.

Zum anderen werden nur Bürger über 15 Jahren erfasst. Damit hängt es mE zusammen, dass sich die Zahl nicht verändert. Aus beruflichen Gründen befasse ich mich mit Familienkonstellationen und habe über den Daumen gerechnet bisher ca. 2000 Familienzusammensetzungen mit muslimischem Background gesehen. Dabei ist für mich was diese Familien betrifft folgendes eindeutig:

1. Es gibt kaum Mischehen. Ich würde schätzen nicht mehr als 3 bis 5 pro 100 Ehen von Muslimen. Muslime heiraten im Normalfall nur andere Muslime. Dies betrifft nicht nur die Folgegeneration der Eingewanderten, sondern auch die dritte Generation derer, die bereits im heiratsfähigen Alter sind.

2. Muslime zeugen im Unterschied zu den Christen viel mehr Kinder. Eine normale muslimische Familie besteht normalerweise aus mindestens drei Geschwistern. Familien mit sechs oder sieben Geschwistern sind keine Seltenheit.

Deshalb halte ich die Aussage, der Bevölkerungsanteil der Muslime würde sich nicht vergrössern für falsch. Der Kinderreichtum muslimischer Familien wird nicht berücksichtigt.

Natürlich ist das eine sehr subjektive Wahrnehmung von mir und statistisch ebenfalls nicht zu verwerten. Aber es ist schon extrem auffällig. Besonders was die Kosovaren betrifft, registriere ich sofort, wenn ich eine Mischehe mit einer anderen Volksgruppe sehe, da dies so selten ist. Bisher ist es nur einmal der Fall gewesen.

Wie gesagt, sicher nicht repräsentativ, aber doch äusserst auffällig.


Dazu muss man wissen, dass sehr viele
[quote]Muslime aus der Türkei kamen und sich sehr gut integriert haben. Bei
diesen ist es vielfach so wie bei den Christen, dass diese nur noch
Passivmitglieder der Religion sind. Der goldene Westen hat sie glücklich
gemacht, und viele glauben an den Gott Mammon.
[/quote]

Trotzdem haben sie meistens noch einen Clan im Heimatland oder hier im Rücken, der sich den traditionellen Werten des Islam verpflichtet fühlt. Und der Familienzusammenhalt ist auch bei den Integrierten immer noch sehr gross. Deshalb sollte man sich die Frage stellen, welche Position sie einnehmen werden, wenn es hart auf hart kommt. Ich halte es für plausibel und menschlich nachvollziehbar, wenn sie sich für ihre Familienclans und ihre Herkunftskultur entscheiden, und nicht für das abstrakte demokratische System. Erst recht, wenn der goldene Westen sie materiell nicht mehr zufriedenstellen kann z.B. aufgrund der wirtschaftlichen Krise.

Grüsse Nonpopulo

--
Mich widern alle Ideologien an, egal ob sie von links oder rechts kommen, sie ignorieren die Natur des Menschen. (Claude Cueni, Script Avenue)

Blue Moon Baby


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