Noch andere Lösungen

Falkenauge, Sonntag, 13.08.2017, 10:05 (vor 2447 Tagen) @ Nikolay3434 Views

Hallo Nikolay,

vielen Dank für die sehr berührenden Videos zum sonntäglichen Nachdenken.
Zu den Lösungen der ungeheuren Armut in der Dritten Welt, die ja auch mit vielen Krankheiten verbunden ist, kann und muss man noch eine andere Richtung einschlagen.

Wo liegen die Ursachen dieser Verelendung menschlichen Daseins? Sie sind natürlich vielfältig. So spielen postkoloniale Strukturen in den Entwicklungs- und Schwellenländern, wie ungerechte Bodenverteilung und die Herrschaft einer ausbeuterischen Klasse eine Rolle. Aber die Hauptursache ist vielfach die Verschuldung durch das internationale Finanzkapital und dessen wirksamstes Durchsetzungs-Instrument, den IWF (s. Der Internationale Währungsfonds). Haben die Regierungen ihre Länder bei den internationalen Banken so hoch verschuldet, dass sie – oft durch unvorhergesehene Ereignisse – trotz Sparmaßnahmen und hoher Steuern den Zins- und Tilgungsdienst nicht mehr leisten können, ist der IWF als Kreditgeber letzter Instanz zur Stelle.

Sein Kredit, der aber nicht dazu dient, dem Land, sondern den Kreditgebern zu helfen, wird an die Bedingung harter Sparmaßnahmen und Profitanpassungsprogramme gebunden. Sie beinhalten meist tiefgehende Einsparungs-Diktate im Gesundheits- und Bildungsbereich, die unbegrenzte Öffnung des Marktes für ausländische Investoren und Waren, Ausrichtung des Exportes auf einzelne gut zu vermarktende Güter, Privatisierung von Staatsbetrieben und Staatseigentum und Abhängigkeit wesentlicher Regierungsmaßnahmen von der Zustimmung des IWF. Sie bedeuten den Verlust der Souveränität sowie Not und Elend ungeahnten Ausmaßes für die Bevölkerung, dagegen hohe Profite für die internationalen Investoren.

Hinter Elend und Hunger steht menschliche Schuld. "Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet," sagt Jean Ziegler.

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