FAZ: Umfrageinterpretation im postfaktischen Zeitalter

Naclador, Göttingen, Dienstag, 25.07.2017, 11:28 (vor 2466 Tagen)2035 Views

Moin Gelbes,

habe gerade herzlich lachen müssen, als ich bei der FAZ reingeschaut habe. Man titelt:

"Keine Chance für Populisten in Deutschland"

Und bringt dann folgende wunderschöne Stilblüte:
"Knapp 30 Prozent der Wahlberechtigten sind zwar populistisch eingestellt, wie eine am Dienstag von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichte Studie ergab. Doch jeweils mehr als ein Drittel lehnt solche Positionen ab (36,9 Prozent) oder stimmt ihnen nur teilweise zu (33,9 Prozent)."

Ist das nicht herrlich! Früher hätte man gesagt: Deutschland immer populistischer, zwei Drittel der Deutschen stimmen populistischen Positionen ganz oder teilweise zu! Und heute? Naja, es gibt ja nur knapp 30% Vollpopulisten, also sind populistische Positionen in Deutschland nicht mehrheitsfähig.

Oder, wie der Herr Vehrkamp von der Bertelsmann-Stiftung es in Worte zu fassen beliebt: "Von einer Stunde der Populisten ist das politische Klima vor der Bundestagswahl weit entfernt." Entschuldigung? Was soll das werden, eine selbsterfüllende Prophezeiung? Ein Stoßgebet?

Auch schön der Untertitel der FAZ: "Am wenigsten empfänglich sind CDU-Wähler." Ja, liebes Stimmvieh, geht brav zur Urne und wählt schwarz, damit ihr ja nicht in den Verdacht geratet, ihr könntet böse Populisten sein.

Ich kann dieses Zeug nicht mehr lesen. Jeder zweite Satz tut im Kopf so weh, es geht einfach nicht. Stirb schneller, liebe Mainstreampresse, Du solltest nicht so lange leiden müssen.

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"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson


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