Jevons Paradoxon gehört zur Beschreibung des Debitismus dazu.

Silke, Mittwoch, 19.07.2017, 11:20 (vor 2473 Tagen) @ CalBaer3499 Views
bearbeitet von Silke, Mittwoch, 19.07.2017, 12:05

Lieber Calbaer,

wie so oft richtig gedacht und richtig geschrieben.

Hoehere Effizienz fuehrte schon immer zu staerkerem Wachstum (siehe
Jevons
Paradoxon
), und Wachstum fuehrt immer zu Umweltzerstoerung. Es gibt
kein oekologisches Wachstum - das ist eine Oxymoron und leider auch eine
voellig bescheuerte gruene Utopie.

Das kennt die Natur auch nicht.
Wird irgendeine Spezies konkurrenzfähiger, zerstört sie durch Verdrängung anderer ihre Lebensgrundlage bis sie durch einen nachrüstenden Konkurrenten wieder begrenzt/verdrängt wird oder durch Ressourcenmangel verendet - der ewige Wettlauf um Masse/Energie/Information angeschoben und aufgedrängt von äußeren Zwängen, von Verzerrung der Machtsystemen und Verschiebung der Potentialitäten.

Wo segmentäre Gesellschaften bei der Bedienbarhaltung ihrer Urschulden versagen (Umwelteinflüsse/innere Fehlentwicklungen), beginnen je nach Termindruck sehr schnell oder schleichend Entsegmentationsprozesse, egal ob sie matrilinear/matrifokal oder patrilinear/patrifokal organisiert sind (siehe Wesel,Sigrist,Clastres,Service u.a. dazu). Die hier im Forum favorisierte Überlagerungstheorie von ChaldÅ«n und folgenden -ein Stamm unterjochte am Anfang einen anderen und beutete ihn aus- setzt viel zu spät an, da davor erst einmal im unterjochenden Stamm ein ZMS per Installation von Recht und Zerschlagung von Gewohnheit, Egalität und Segmentarität durch eine Zentralinstanz mit Gewalt oder durch Verfälschung von Kreisläufen aufgebaut werden muss wie z.B. in der Kurgankultur oder bei den Sumerern.
Zentralinstanzen errichten mit ihrer Gefolgschaft und unter Potentialraub von den entstehenden ohnmächtigen Untertanen Zentralmachsysteme mit ihren Machtkreisläufen, indem die Segmente aufgelöst und zerschlagen werden und alle Phänomene der ZMS exponentiell wachsen können/müssen
- Vorfinanzierungslücke und damit Expansionsnotwendigkeit in Zeit und Raum
- Abgabeerhebung/ Wirtschaften/ Krieg
- Nachschuldnerstellen
- Aufschuldung
- Ressourcenvernichtung
- Komplexitätszunahme
bis diese in unserer endlichen Welt in sich selbst enden, da sie das "Aufwärts ohne Ende" nicht unendlich fortsetzen können.

Und es wird eines der drängendsten Probleme gelöst: Luftverschmutzung
und deren Folgen in den wachsenden Großstädten, saubere(re) Luft für
hunderte Millionen Menschen.


Das Problem wird nur verlagert, aber nicht geloest. Statt das Oel in
deutschen Grossstaedten zu verbrennen, wird es dann in chinesischen
Industriezentren verbrannt (zur Herstellung von Solarmodulen). Es wird
nicht weniger Oel verbraucht, der Verbrennungsort wird lediglich verlagert.
Die lokalen Milchmaedchen-Klimabilanzen sehen danach nur besser aus, weiter
nichts.

Aufschuldung und Komplexitätszunahme hier müssen zu fallierenden Nachschuldnern und Ressourcenvernichtung dort führen, da wir uns auf der Erde in einem offenen Nichtgleichgewichtssystem unter Energiedurchfluss (bei Masseverlust) befinden, der die komplexen physikalischen Systeme "Lebewesen" zu den dissipativen Phänomenen zwingt, die sie unter Entropieabnahme ausführen.

"There ain't no such thing as a free lunch."
Das ist nicht erst seit 50 Jahren so.
Nachkommen mussten immer übernehmen, was die vorhergehenden Generationen angerichtet haben (so wie du und ich auch). Den Vorhergehenden oder besser gestellten Menschen war es mit Aufkommen der Zentralmachtsysteme wegen fehlender solidarischer und um Gerechtigkeit und Egalität bemühter Segmente (diese betrachten sich, von den Ahnen kommend und über die Gegenwart in die Zukunft hinein reichend, als eine für alle verantwortliche egalitäre Gemeinschaft) und damit fehlendem Interesse an dem Auskommen zukünftiger Generationen und nachbarschaftlicher Mitmenschen egal oder unmöglich, alternativ zu leben, da sämtliche Ressourcen und Potentiale für die Aufrechterhaltung der Zentralmachtsysteme verbraucht wurden und werden.
Das ganze Wirtschaften, Müll produzieren und Ressourcen/Potential vernichten dient nur dem Erhalt der Zentralmachtsysteme unter unsagbarem Leid für die Lebewesen und bald auch für die kybernetischen Systeme und nicht in erster Linie um die Bedienbarhaltung der Urschulden.

"Nur dadurch, dass die Untertanen etwas zurückbekommen gewinnt die Simulation an Kraft und glauben alle trotz des überwiegenden Verlustes ihrer Potentiale, dass sie auf dem richtigen Weg wandern. In Wahrheit werden wir alle missbraucht, tagtäglich. Es ist so unsagbar viel Potential, was die Menschen der Machtordnung opfern. Schau dich um, was die Menschen, was immer mehr Menschen dafür zurückbekommen. Der Machtkreislauf des Geldes half lange Zeit darüber hinweg, hat uns alle aufgrund der Annahme, es könnten bei genügend Strampelei alle genügend Potentiale zurückgewinnen, um den Verstand gebracht!"
@Ashitaka

Liebe Grüße
Silke

PS. Räumliche und zeitliche Distanz... wird von Debitisten behauptet - Termin ist an Raum und Zeit gebunden.[[top]]


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