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Ashitaka, Montag, 17.07.2017, 21:14 (vor 2473 Tagen) @ Balu4149 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 17.07.2017, 21:26

Hallo Balu,

wenn ich das richtig verstanden habe, interpolierst du einfach nur nach
oben; das ist ebensolcher Quatsch, wie vergangene Aktien- oder Fondsgewinne
in die Zukunft zu projizieren.

Der von mir genannte Energiebedarf ist nun einmal mindestens erfoderlich. Ein Netzwerk ist gegenwärtig und in den nächsten Jahrzehnten Utopie, mehr nicht.

Ein landesweites Elektromobilitäts-Car-sharing per wozepp, Händi, etc.
wie von mir beschrieben, benötigt sicher mehr Strom, als heute aber es
werden parallel dazu auch sog. smartgrids eingesetzt, die dafür sorgen
werden, dass der Verbrauch über den Tagesverlauf geglättet wird.

Den Energiebedarf von über 55,6 Millionen heute schon zugelassenen Kraftfahrzeugen glätten, damit aus über 150.000 zusätzlich benötigten GWh(= 150 TWh) nur noch ein Bruchteil übrig bleibt?

Vorher baut sicher noch jemand die Enterprise und fliegt durch den leeren Raum.

Nicht alle E-Mobils müssen gleichzeitig fahren/laden, nicht alle
Waschmaschinen, Trockner, Kühlschränke, etc. erfordern zur selben Zeit
max. Leistung.

Doch, die Elektrofahrzeuge werden in den Abendstunden laden. Weil wir nicht in einer grünen Luftischnapp-Utopie leben, sondern in einer stramm getakteten, arbeitsteiligen Gesellschaft, die es uns unmöglich macht ein Ladekabel mit ins Büro, auf die Baustelle, oder in die Fabrikhalle, zu schleppen. Und selbst wenn die Hälfte tagsüber laden würde, wäre das im bestehenden Stromnetz unmöglich. Man muss sich mal den zusätzlichen Bedarf vergegenwärtigen. Wir reden beim Fahrstuhltraum für Jedermann von jährlich mindestens 25% mehr Strombedarf. Schon kleinste Schwankungen gefährden das Netz heute.

Noch vor 1 Generation wurde Samstags gebadet. Duschen unter der Woche war
noch Luxus. Samstags war der höchste Kohlebedarf um den Badeofen
anzuschüren.
Heute noch ist Montag der Waschmaschinentag. Warum kochen wir immer noch
mit Strom?

Ich sag es doch, es geht nicht ohne gewaltige Zuwächse der Bruttoverstromung mittels Atomkraft oder Braunkohleverstromung. Windmühlen und Sonnendächer sind der heiße Tropfen auf dem Stein, letztere erlebten gerade ihr erstes Jahr mit rückläufiger Bruttoverstormung (-3,3%). Und den Windparks droht auch in DE schon bald der Ausverkauf, wegen fehlender Rücklagenbildung bzw. alberner Rückstellungsbewertungen. Das Geschäftsmodell ist doch bekannt, die Bilanzen alle für die Tonne. Kann man als Kommanditist machen, wenn man früh wieder aussteigt.

Man kann dieses Thema Elektromobilität nicht singulär angehen, in dem
man nur diesen einen Strombedarf linear hoch rechnet. Betrachte das ganze
mal kybernetisch, als Netzwerk mit n Variablen, die sich sowohl gegenseitig
ergänzen als auch gegenseitig hemmen.

Was für ein Netzwerk? Wie stellt man sich das mit über 43,6 Millionen Erwerbstätigen in DE denn vor?

Es wird kommen und es wird einige Probleme dabei geben, so wie jetzt
bereits mit der Wind- und PV-Energie, Netzstabilität, etc. Aber es kommen
auch die ersten smartgrids, speicher, alternative Ideen wie E-Mobil-Akku =
Puffer...

Hängt es denn tatsächlich am Statussymbol Auto?

Nein, an den realen Bedingungen. Mit der Elektromobilität sollen zwei grüne Utopien vereint werden (Fahrstuhl und das Fahrstuhl-Sharing), für die in unserer Gegenwart nicht mal ansatzweise eine an den realen Bedingungen (Finanzierbarkeit, Infrastruktur und Gesellschaftsverhalten) sich orientierende Umsetzung denkbar ist. Dass das Auto zudem ein für viele noch leistbarer Ausdruck ist, ist aber auch nicht zu vernachlässigen. Der Bedarf ist nun einmal real.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
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