Es gab einen guten Grund für Friedrich Wilhelm III, anfangs nicht per Dampflok-Eisenbahn zu reisen

Literaturhinweis, Donnerstag, 29.06.2017, 11:49 (vor 2486 Tagen) @ trosinette6490 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 29.06.2017, 11:55

König war Friedrich Wilhelm III ... ließ sich nicht zur Teilnahme an der Jungfernfahrt bewegen:
„Kann mir keine große Seligkeit davon versprechen, ein paar Stunden früher von Berlin in Potsdam zu sein.“

Der Grund war anfänglich recht einfach: nicht nur waren die ersten Eisenbahnfahrten nicht unbedingt so bequem wie die eigens für seine Majestät angefertigten Pferde-Kutschen, und dann war da das Problem des Rußes.

Man konnte, je nach Windrichtung, insbesondere in einer Kurve, je nachdem, wie Heizer und Maschinist grade beschleunigten, leicht hinterher aussehen wie ein Schornsteinfeger, d.h. einen Schwall rußgeschwängerten Dampfes abbekommen.

Daher diese Werbung für eine rußfreie Eisenbahnfahrt, weil mit Koks geheizt wurde statt mit Steinkohle:

[image]

Das war selbst bei meinen letzten Fahrten zu Kinderzeiten vor der Elektrifizierung der Bundesbahn so.

Erst als die Reichsbahn, insbes. nach 1941, mehr und mehr auf geschlossene Waggons setzte, änderte sich das.

Zudem darf man nicht vergessen, daß bei aller Abgehobenheit des höfischen Protokolls die damaligen Potentaten leutseliger waren, als ihre cäsaristischen Nachfolger und einen Sonderwagen ankuppeln bedeutete Fahrplanverzögerungen für alle.

Komplett abgeschottete Sonderzüge, ja ganze Bahnstrecken, kamen erst unter Stalin, Hitler und Kim Il Sung auf.

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