Hier noch einige weitere dezidierte Hinweise für dein Vorhaben

Balu, Dienstag, 27.06.2017, 17:15 (vor 2488 Tagen) @ Olivia6088 Views

Lüften ist zwingend um die feuchte Luft wegzubringen, man kann aber so oder so lüften, siehe Maico.de.

Ein freistehendes EFH mit rund 100 qm über EG + DG benötigt als Neubau ca. 3,5 kW Heizleistung, das sind rund 35 W/qm*a. Der Anteil WW beträgt für einen 2 Personenhaushalt ca. 1.300 kWh/a = 13 W/qm*a, so die ENEV. Gäbs die gute alte Glühbirne noch, wäre sie heute die von mir bevorzugte Heizung.

3,5 kW Heizleistung ist pillepalle, der l HEL hat 10 kW, aufs Jahr hoch gerechnet macht das bei rund 200 Heizgradtagen max. 650 l aus.

Eine Fussbodenheizung ist definitiv viel zu lahmarschig (träge) für so ein Objekt und jenseits von gut und böse bei dem erforderlichen Investitionsauf-wand.

Da der Wärmeverlust über die sog. Transmissionsflächen = Hüllflächen nur mehr sehr gering ist, kommt es zu keinen Zugerscheinungen mehr (Zug = Kälteempfinden einseitig, wie früher wenn man am Fenster saß) kann man auf Heizkörper unter den Fenstern verzichten.

Ich empfehle einzig sinnvoll und kostenbewußt eine Erdgas-Brennwerttherme unterm Dach mit WW-Boiler je nach Haushaltsgröße, für 2 Leute duschen reichen 100 l a 60 Grad; wenn häufiger gebadet wird, mehr Wasser vorrätig halten und mit der Temperatur hoch. In der Mitte des Hauses ein zentraler Schacht für alle Ver- und Entsorgungsleitungen und die Montage von Heizungsradiatoren zentral, also möglichst nahe am Schacht (spart Ltg. und damit Geld)

Bei einem Neubau mußt du auch Sonnenenergie nutzen mittels Solarthermie oder PV. Beides halte ich für Geldverschwendung aber der Gesetzgeber will es halt so.

PV ist m. E. der Vorzug zu geben, da PV immer dann funktioniert, wenn´s hell ist. Solarthermie funktioniert nur, wenn direkte Sonneneinstrahlung für ein ausreichend großes delta T sorgt. Mit dem selbst erzeugten Strom läßt sich auch WW vorwärmen oder die Heizung betreiben. Für die Eigenverbrauchsopti-mierung gibt´s inzwischen günstige Speicher. Klimaanlage gut möglich. Man kann darüber erklecklich philosophieren, aber man kommt nicht um eine Variante drumherum. Strom ist seit über 100 Jahren Stand der Technik, hat wenig bewegte Teile, keine Mechanik, benötigt kaum Wartung, etc.

Von einer Luft-WP rate ich ab, s. Entwicklung Stromtarif für Nachtspeicher-öfen aus den 70ern.

Eine Sole-WP ist zu teuer und arbeitet nur rentabel wenn du einen guten Grundwasserleiter anbohren kannst. Der Rest ist Mumpitz.

Für Deckenheizung gilt wie Fussbodenheizung. Im EFH unsinnig und viel zu teuer.

Nun zur Wanddicke.
Ich habe einige Jahre im Ballungsgebiet MUC gewohnt und kenne RMH mit 5 m Breite und 13 m Tiefe auf handtuchgroßen Grundstücken. Bei geschickter Planung und Exposition funktioniert das.

Ich lebe heute in einem Haus, das 8 m breit und 12,5 m tief ist. Die Räume und deren Nutzung folgt dem Verlauf der Sonne. Ich habe zwar Glasfronten nach Ost und West, nötig wären die aber nicht. Insofern wäre es auch als RMH gegangen.

Zu den Vakuumpanels kann ich nichts beisteuern, da ich noch keine verarbeitet habe. Mir scheinen die Dinger aber sehr anspruchsvoll in der Verarbeitung. Alle Anschlüsse, Mauerdurchbrüche, Steckdosen, Schalter, Lampen, etc. müssen zuvor bis ins kleinste Detail geplant sein, oder das Panel ist im Eimer. Eine Lage wird m. E. auch nicht reichen, da sich Kreuzfugen bilden, die als Wärme-/Kältebrücken wirken, etc. Ich würde die Finger davon lassen!

Mein Haus.
Mein MW ist 24 dick + 12 cm WD aus MW + Putz. Allerdings haben ich keine Fenster, nur raumhohe Fenstertüren, tw. zweiflüglig. Bei der Ausführung gibt´s kein Gefühl von Schießscharten bei der Wanddicke von 36,5 cm.

KS mit eps als WDVS ist eine gängige Bauweise mit den bereits genannten Vor- und Nachteilen.

Ein aktuelles Bsp. von mir. Ich plante bis vor kurzem ein EFH, 100 qm, hoch Wärme gedämmt, EG weil tw. im Erdreich massiv (Beton), OG in Brettsperrholz. Dämmung im Erdreich Styrodur, alternativ Foamglas (sehr teuer). Dämmung auf allen AW aus bio-Material (Hanf, Wolle, etc.) mit vorgesetzter Fassade aus Holzwerkstoffplatten + Putz oder Massivholz oder verschiefert verblecht, etc. PV-Anlage auf dem Dach und auf den AW nach SÜD, Batteriespeicher, zentrale Be- und Entlüftungsanlage. Zisterne für WC + WM, Innen Lehmputz, klassischer Fussbodenaufbau, Schluß.

Es hätte funktioniert, sprengt allerdings jeden finanziellen Rahmen + erforderte meine ständige Präsenz als EB auf der Baustelle. Ich durfte nämlich feststellen, dass viele Handwerksbetriebe ohne konkrete Anleitung nicht klarkommen.

Deshalb, soviel Technik wie nötig und so wenig wie möglich, weil Technik geht kaputt, muß gewartet werden, etc. Strom hat da so seine Vorteile gegenüber allen anderen Energieträgern. Und Strom aus PV taugt auch für Heizzwecke.

Gruß Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.


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