Konrad Fischer ist zum Teil zuzustimmen, aber vor seiner z.T. unlauteren Selbstvermarktung kann man nur warnen

Literaturhinweis, Samstag, 24.06.2017, 21:03 (vor 2491 Tagen) @ Otto Lidenbrock8266 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 24.06.2017, 21:20

Wer sich über den Unsinn der Wärmedämmung informieren möchte, sollte einfach mal nach Konrad Fischer googeln ...

... der leider selbst viel Unsinn zum besten gibt.

Das Problem der modernen Dämmverfahren ist der 'Knick' im Wärmedurchlaßkoeffizienten.

Fischer hat teilweise recht, jedoch sind seine Argumente i.W. nicht auf normale Wohnegebäude anwendbar.

Was bei Schlössern und Kirchen mit z.T. meterdicken Außenwänden und meterhohen Innenräumen z.T. (zum Teil) funktioniert, geht aber nicht, wenn man nur ein ein paar Meter breites "Handtuch" Bauland in den modernen Vorstadt-Baugebieten zugewiesen bekommt.

Viele heutige Besucher von Schlössern, Kirchen und Burgen und ähnlichen Monumentalbauten vergessen zudem, daß diese heute ganzjährig technisch (unsichtbar) temperiert werden und glauben dann etwas zu 'sehen', das zu Zeiten, da diese bewohnt waren, gar nicht zutraf!!!

Außerdem behauptet Fischer wissenschafts- und wahrheitswidrig gebetsmühlenhaft, daß die Außendämmung ebensoviel (Sonnenstrahlungs-) Energie draußen halte, wie sie von innen am Entweichen aufhalte.

Das ist patenter Quatsch und ich frage mich, warum er solchen Unsinn sagt: im Winter sind die Sonnenstunden geringer, als die Dunkelstunden.

Folglich kann die (ohnehin ungünstig stehende und schwache) Sonne

- nicht soviel tagsüber einstrahlen auf eine Wand, als in den gesamten 24 Stunden durch selbige entweicht!

und

- Die Hälfte bis zwei Drittel des Hauses sind tagsüber immer noch sonnen-abgewandt.

Fazit: Fischer ist -diesbezüglich- ein Scharlatan, denn aus dem oben Gesagten ergibt sich, daß

- tagsüber nur ein Teil des Hauses Sonnenstrahlen überhaupt empfangen kann

- und nachts 100% des Hauses nach außen abstrahlen (und "doppelt mehr", da es nachts kühler ist und die Abstrahlungsmenge/-geschwindigkeit sich nach "Delta T" richtet).

In Summe:

Selbst wenn die Sonnenstrahlung auf Wände eines bestimmten Hauses zufällig geradesoviel Wärmeenergie einstrahlte, als drinnen 'gebraucht' würde, dann bliebe der Rest des Hauswärmebedarfes (= Hälfte bis mind. Dreiviertel) selbst tagsüber ungedeckt.

Nachts aber wären es auf jeden Fall 100%. Dies holt die niedrigstehende, oft noch durch andere Gebäude und Bäume etc. verschattete, Sonne den ganzen Tag über nie mehr auf. Außerdem scheint Fischer nie davon gehört zu haben, daß unterschiedliche Außentemperaturen auch unterschiedliche Wärmezuflüsse erheischen - die Sonne scheint aber am 24. Dezember immer gleich viel auf den Quadratmeter ein, egal, ob heiter und 10 Grad plus oder 10 Grad minus (oder 20, oder 30). Ach ja, nach langwierigen Forschungen noch bemerkt: es gibt auch noch ab und zu Wolkenbedeckung.

Die Wissenschaft ist echt ungerecht den Vereinfachern gegenüber ...

Das versteht schon ein Kindergartenkind, aber eben wohl nicht ein diplomierter Architekt, wenn er zuviel auf Youtube "studiert" hat.

Da hilft kein Googeln, sondern nur Baustoffkunde, Mathematik, Bauphysik und denken.

Wer es sich also leisten kann: dicke Wände aus einheitlichem Material und Ofenheizung.

Wer nicht, kommt um Dämmung z.B. mit Leichtbaustoffen (aber unbrennbaren) und Doppelglasfenster und abgestimmte, sinnvolle Heizung nicht herum; wobei auch da Beratungsfehler drohen.

Zum Nachgrübeln: wäre die Heizleistung der Sonne an einer Außenwand eines ungedämmten Hauses im Winter wirklich so hoch, daß sie Heizung und Dämmung obsolet machte - müßten dann die Menschen hinter genau dieser Wand nicht 'braten', damit an der abgewandten Haus-Seite, auch nachts, noch erträgliche Temperaturen herrschten?

Das versteht doch sogar ein Laie, warum nicht auch Herr Fischer?

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