Mittlerweile auch meine Sichtweise

weissgarnix ⌂, München, Mittwoch, 21.06.2017, 13:13 (vor 2473 Tagen) @ Ikonoklast3506 Views

Schon allein diese Vorstellung, dass Kredit in der Realität aus dem Hut gezaubert wird, zeugt von der herrschenden Kurzsicht der im Netz umhergeisternden Geldtheoretiker

Doch, genauso ist das. Mittlerweile bin ich selbst auch auf diese Sicht eingeschwenkt, nachdem mir sämtliche Diskussionen mit den dottores, Heinsohns, Hardys, moneyminds und wie sie sonst noch alle hießen keinen tragfähigen Alternativansatz aufgezeigt haben. Zumindest aus einer funktionalen Sichtweise, die auf "Zahlungsmittel" abstellt, und auf alles, was sich aus deren Schöpfung, Existenz und Vernichtung übergeordnet ergibt. Die im Forum vorherrschende institutionelle Sicht war interessant zu diskutieren, zeitigt aber nach meiner Überzeugung keine praktische Relevanz. Geld ein Machtderivat? So what? Um es mal mit Schumpeter (in der Kritik auf Knapp) zu sagen: Nicht viel mehr und nicht viel weniger als auch die Ehe ein Machtderivat ist. Neben vielen anderen realexistierenden Institutionen.

Den Knackpunkt am schönsten herausgearbeitet haben mM nach tatsächlich Heinsohn und Steiger, in dem sie aufzeigten, welche Potenz einem Vorgang innewohnt, bei der einer sagen kann: "Ein Schuldschein von mir, den ich dir an Stelle von Vieh, Ackergut oder was auch immer gebe, wird dir helfen, weil alle anderen ihn an Zahlung statt akzeptieren." Das ist schon der ganze Punkt. Alles weitere, bei H&S wie auch allen anderen (mit Ausnahme Wray, Keen etc) ist schon wieder völlig wurscht.

Ackermann hat das in seiner Diss bereits 1977 herausgestellt, wie hier hinlänglich bekannt. Leute wie Abba Lerner haben es (erfolglos) versucht, in der akademischen Lehre unterzubringen. Jetzt schreiben es die BuBa wie auch die BoE. Ich meine, daraus könnte sich ein echter Durchbruch hin zu einer besseren Finanz(Welt) ergeben, nicht heute und nicht morgen, aber dereinst vielleicht.


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