Beide sind "schuld"

trosinette, Montag, 19.06.2017, 13:08 (vor 2496 Tagen) @ Konstantin4427 Views
bearbeitet von unbekannt, Montag, 19.06.2017, 13:40

Jetzt die zentrale Frage: liegt es am Schüler, wenn er nicht lernt oder am
Lehrer, wenn er den Schüler nicht erreicht?

Ich bin mitschuld, da ich meinen Sprösslingen nicht nachvollziehbar klarmachen kann, wozu sie das ganze Wissen lernen sollen. Dass es ihnen später (noch) besser geht als mir zieht als Argument nicht (mehr) und so bin ich an alternativen Argumenten interessiert.

Dass meine Kinder in unserem Bildungssystem halbwegs in der Spur sind ist vor allem meiner Frau geschuldet. Ich werde in diesen Dingen nie eine große Hilfe sein. Dazu habe ich das Privileg der Jugend, einfach nur in den Tag hinein von der Tapete bis zur Wand zu denken viel zu sehr schätzen gelernt.

Ich wäre selber auch ein wahnsinnig schlechter Lehrer, da meine Motivation, Hirn-Beton-Firewalls zu überwinden und andere ans Licht zu führen nicht übermäßig ausgeprägt ist.

Egal wie es diesbezüglich ist: Es wurde hier von diesen beiden Usern schon
so viel Wissen mitgeteilt und immer wieder wirkt es auf mich so, dass
manche Leser sich angepisst fühlen weil zB @Literaturhinweis schon wieder
besser Bescheid weiß oder umfangreicher recherchieren kann und ein Thema
ausführlicher darstellen kann.

Ein Schüler Lehrer Verhältnis ist eine menschliche Beziehung und in dieser Beziehung kann nicht jeder mit jedem. In der Lehrer Schüler Beziehung ist die intellektuelle Überlegenheit des Lehrers nur einer von vielen Aspekten. Der Lehrer teilt viel mehr mit als nur Wissen und von diesem mehr fühlen sich einige angepisst. Nur Wissen mitteilen kann kein Mensch und wer Bescheid weiß und umfangreiche Recherchen abliefert ist noch lange kein guter Lehrer.

«Wie kann ich die Unvernünftigen zur Vernunft bringen, den Gefühllosen Gefühle beibringen?»

Ja was denn nun Anastasia? Gefühl oder Vernunft? Gefühle und Vernunft schließen sich zuweilen gegenseitig aus.

«Alle, die die Wahrheit vermitteln wollen, müssen verstehen, dass sie eine bessere Methode finden müssen, die Wahrheit weiterzugeben.»

Und ich bleibe dabei: Unabhängig von der Methode wird das Ringen um die Wahrheit in seiner heilbringenden Wirkung total überbewertet und säht mehr Zwietracht als erwünscht.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider


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