Ja und Nein

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 18.06.2017, 13:13 (vor 2475 Tagen) @ Andudu2651 Views

Grenzen dienen eben nicht primär der Korruption und Bevormundung, sondern
dem Schutz eines Landes, seiner Kultur und Wirtschaft.

Theoretisch. Praktisch habe ich meinen Betriebsumzug von Deutschland nach RO durchgezogen. Ich könnte Dir ein Buch darüber schreiben. Es gibt bei der Art und Weise der Behandlung durch die Grenzorgane, bezogen darauf, ob es deutsche, österreichische, ungarische oder rumänische waren, nur einen Unterschied im Grad der Dreistigkeit. Aber ich kann Dir versichern: Alle in einen Sack gesteckt, fest draufgehaut, - man erwischt keinen falschen.


In korrupten Ländern sind sie lediglich ein Zusatzgrund, die Leute zu
melken. Öffnet man die Grenzen zu korrupten Ländern, bekommt man auch
zunehmend deren Probleme, während sich dort mutmaßlich wenig ändert,
weil alle Unzufriedenen lieber weggehen.

Stimmt nicht ganz. Alle Grenzübergänge sind mittlerweile in einer zivilisierten Form. Entweder man fährt durch, ud sie existieren nicht mehr (dann existieren die 100 m weiter geparkten Zivilautos, die den Grenzverkehr beobachten und dann - ich weiß gar nicht, aufgrund welcher Berechtigung- das Auto anhalten und duchsuchen). Oder man wird angehalten, muss seinen Ausweis und die KFZ-Papiere vorzeigen, aber es geht mitlerweile zivilisiert zu.


Woher zur Hölle kommt immer diese bescheuerte Wunsch nach "Einigung"? Ich
verstehe das nicht! Das ist so, als ob sich in einer Mietskaserne alle nach
einer Kommune ohne trennende Türen und Wände sehnen. In Europa ist
Einigung schon deshalb unmöglich, weil die sprachlichen Voraussetzungen
dafür fehlen.

Jede funktionierende "Einigung" wäre zudem mit einem enormen kulturellen
Verlust (oder wenn man so will: einer Einebnung der unterschiedlichen
Kulturen) behaftet, dem Verlust von Souveränität, dem Verlust der
Demokratie!

Denkt doch diesen unausgegorenen Blödsinn mal zu Ende!

Nun, - ich will das mal von Anfang an durchdenken:
Wenn sich europäische Staaten zusammenschließen, um einen freien Warenverkehr zu gewährleisten und die Grenzhäuschen leer stehen zu lassen, dann sehe ich darin schon einen Vorteil.

Nur, um ein Beispiel zu sagen:
Da hielt mich ein besoffener Grenzer an der ungarischen Grenze auf, störte sich daran, dass auf der leeren Transporterfläche während eines Staus an der Grenze mein Beifahrer auf der beschatteten Plattform schlief, und mir bei der anschließenden Diskussion klarmachte: Wenn sie nicht spuren, so wie ich es verlange, bekommen sie einen Eintrag in den Computer, und zukünftig können sie dann über die Ukraine nach Rumänien fahren, durch Ungarn kommen sie nicht mehr.

Man darf eines nicht vergessen, - die Grenzer sind alle frustiert. Keiner hat mit dem Wegfall gerechnet, es war eine hervorragende Einnahmequelle für sie, und sie haben in den benachbarten Orten ihre Häuschen gebaut. Jetzt sollen sie an eine andere, vielleicht 600 km weiter entfernte Grenze versetzt werden. - Daher der Frust.

Natürlich bedarf das auch einer anderen Form der Kontrolle, gerade bei Kriminellen. Aber dafür gibt es die mobilen Grenzkontrollen hinter der Grenze, - die Nachteile für den Reisenden muss ich dann wohl in Kauf nehmen.

Es kann durchaus einen Bund souveräner Staaten geben, aber der wäre dann
eben eher das Gegenteil einer "Vereinigung" und müsste zwangsläufig
Grenzen, unterschiedliche Sprachen, unterschiedliche Normen, Gesetze,
Kulturen usw. haben.

Ich sehe das ganz anders. Der Gaul wurde von hinten aufgezäumt.
Man kann schon einen Vorteil im Vereinten Europa sehen, mit offenen Grenzen, wenn zumindest die Kriminalitätsverfolgung von Seiten der Polizeibehörden ernsthaft betrieben wird. Aber - wie sich bei verschiedenen Attentaten gezeigt hat, - lag doch daran der Fehler, dass viele da geschlafen haben.

Aber man muss die Reihenfolge einhalten, was hier absolut missachtet wurde:
Erst die Sozialgesetzgebung, die Rentenzahlung, das Staatsbürgerschaftswesen, sämtliche Details, wie KFZ-Zulassungsrecht, STVO, Erbrecht, Schulwesen, Anerkennung der Diplome, usw. usw. , - das muss doch erst alles gleichgeschaltet sein. Dann kann man als letztes eine gemeinsame Währung ins Auge fassen.

Dadurch, dass man das Letzte zuerst umgesetzt hat, ergeben sich doch die meisten Probleme, - dazu noch durch die Pfarrerstochter, das österr. Versagen an der Grenze und die Brüsseler Immigrantenpolitik.

Wenn man hier Mist gebaut hat, so heißt das für mich noch lange nicht, dass die europäische Idee nichts wert ist. Es kann eine funktionierende EU geben, aber auf Basis der Volksgruppen, das Europa der Vaterländer.

Dinge, Unsinnigkeiten, wie z.B. dass irgendjemand aus Brüssel dem rumänischen Schafhirten verbietet, seinen traditionellen Schafskäse herzustellen, das ist nicht nur abgrundtiefer Blödsinn, sonern das erzeugt auch die Ablehnung der europäischen Idee.


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