Ganz so weit voneinander entfernt sind wir gar nicht

Literaturhinweis, Freitag, 16.06.2017, 13:31 (vor 2478 Tagen) @ Waldläufer5633 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 16.06.2017, 13:44

Nein, das ist gar kein Widerspruch. Ich mag den Wald und die Wiesen und vor allem das Leben, das da existiert. Da wo ich wohne, ist alles noch sehr naturbelassen. Einmal jährlich mähen oder beweiden schafft ein sehr vielfältiges Biotop. Sobald die "Bearbeitung" weg fällt, nimmt die Artenvielfalt stark ab.

Das ist aber m.E. ein Zwischenzustand. Das dauert mindestens Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, bis sich herausstellt und -"mendelt", was 'dort Zukunft hat'.

Die Menschheit ist auch nur ein Zwischenstadium (in ihrer heutigen Ausdehnung), die sich dessen nur nicht bewußt ist/sein will.

Das sieht man an Wiesen, die länger brachliegen.

Sicher. Aber das 'Brach'liegen ist bereits ein anthropozentrischer Begriff. Siehe auch den Begriff Industrie'brache'.

In der 'reinen' Natur liegt nie etwas 'brach'.

Die meisten Blumen fallen dann weg und mit ihnen die Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co. Hier gibt es noch echte Rückzugsgebiete.

Unbenommen. Gegen Biotopenvielfalt spricht auch nichts, aber das sagt uns nichts darüber, welche Artenvielfalt, in welcher Zusammensetzung auch immer, dort geherrscht hätte, bevor der Mensch nach 'Urbar'machung dann 'Brache' verordnete.

Zur Zeit blüht alles und ein unglaublicher Duft erfüllt die Luft. DAS kann der Wald nicht bieten.

Es breitet sich auch nicht überall Wald aus. Diese Biotope wären halt -naturgemäß- woanders.

Weidehaltung und diese ganzen Nutztierrassen -alte wie neue!- sind ein zivilisatorisch vermurkstes Konstrukt!

Wie sollten die Menschen sich sonst ernähren?

In der Tat - ein Problem. Ohne den Fischer-Tropsch-Prozeß des Erfinders des Gaskrieges gäbe es dort keine oder weniger Menschen. Ein 'nachhaltiges' Leben ist dort eh nie möglich in dieser Dichte.

In meiner Gegend ist Ackerbau sehr unrentabel (Bodenwertzahl 12);

Genau - was wäre dort wohl, wenn es keine industrialisierte Landwirtschaft gäbe? Eben: etwas anderes, 'wenigeres'.

einzig die Tiere verwerten Gewachsenes sinnvoll ...

'Sinn' - für wen? Das taten sie auch schon früher übrigens. Überall fült sich jede ökologische Nische bis zum Bersten mit prallem Leben, sogar in der tiefsten Tiefsee und in den dunkelsten nährstoffärmsten Höhlen(seen).

Sogar bis 8km Tiefe im Erdmantel (tiefer konnte man bloß noch nicht verläßlich gucken, nebenbei).

Aber das steht auf der Kippe.

Die Menschheit steht auf der Kippe. Natürlich wehrt sie sich.

Oder sagen Sie auch gleich: "Menschen weg"?

Nein, wie käme ich dazu. Das besorgen die selbst, gerade mit all diesen Methoden. Nicht mal einen ungeeigneten Boden können sie in Ruhe lassen. Nur auf verminte Truppenübungsplätze trauen sie sich nicht vor, die menschlichen Raubtiere, die zudem Feiglinge sind, die nur im Rudel zu jagen und zu bestehn sich trauen.

Das wär dann eine andere Ausgangslage für eine Diskussion ...

In der Tat, meine konsequente Denkweise mögen die wenigsten. Und die Natur stört sich an ihr nicht, die ignoriert mich genauso, als wäre ich Elon Musk.

Aber das gäbe dann auch ein Massensterben. [[freude]]

Gibt es auch jetzt schon. Homo homini lupus est.

Bei den Tieren gibt es das menschengemachte Massensterben erst recht. Beide können offenbar nicht gleichermaßen nebeneinander gedeihen.

Wieso meinen Sie, dass die Natur zum Wald strebt?

Dort, wo Caesar die Germanen überfiel, schon (noch überwiegend - vgl. auch die erhaltenen Volksmärchen). Nicht überall auf der Welt, nicht jenseits der Baumgrenze. Die Biotopvielfalt ist auch ohne des Menschen Heumahd grenzenlos. Nur woanders, nicht vor der Haustür, wo der Einzelne in seiner Gier sie gerade aber haben möchte und mit Zähnen und Klauen verteidigt.

Es kommt doch nur darauf an, welche Pflanzenfresser es sind und in welchen Stückzahlen sie biotopverändernd eingreifen.

Richtig. Aber dieses Gleichgewicht stellt sich erst nach Jahrtausenden (wieder) ein.

Sicher kommt es auch auf die Raubtiere drauf an, wie die in die Populationen der Pflanzenfresser eingreifen.

Aber das haben wir zerstört, und nun wundern wir uns, daß die tschechischen Rehe und Hirschkühe genau da kehrt machen, wo früher der Eiserne Vorhang war. Epigenetisch vererbt. Dauert ebensoviele Jahrzehnte, das wieder abzutrainieren. Biotop-Momentaufnahmen taugen gar nichts.

Interessante Experimente sind da z.B. im Yellowstone Nationalpark gelaufen. (Viele Jahre ohne und jetzt mit Wölfen.)

Auch die National Parks haben eine gradezu faschistische Vorgeschichte, aber das wäre ein langes Kapitel.

Taugen die Bücher von Masanobu Fukuoka (z.B.:Der Große Weg hat kein Tor) was, oder sind das Holzersche Träumereien?

Das ist sicher nur als zen-verankerter Japaner zu ertragen. Aber die (für hiesige Verhältnisse passende) Ökologie wurde im Westen 'erfunden'. Es war nur ein Beispiel. Fukuoka paßt sicher besser in eine auf partnerschaftliches Wirtschaften jahrtausendelang festgelegte Reisbauernkultur. So wie Yoga im Westen seiner Spiritualität entkleidet ist (Tantra nebenbei auch).

(Gibt es eine Möglichkeit, eine Seite des Buches irgendwo Probe zu lesen?)

Man findet mit entsprechender PDF-Suche heute meist vieles, aber es zu verlinken ist sicherlich rechtlich unstatthaft.

Von der Idee her finde ich Permakultur wirklich gut ...

Hatte da ja auch schon was geschrieben.

Grundsätzlich gilt für alles auf einem begrenzten Planeten, daß es einer Kreislauf"wirtschaft" entsprechen muß, andernfalls es nicht Jahrmillionen funktionieren kann.

Wir 'Menschen' rotten permanent alles aus, da brauchen wir uns mit der Weidehaltung nicht als große Ökologen an die Brust klopfen!

Diesen Satz mag ich so nicht akzeptieren.

Daß das "ökologischer" ist, als Massentierhaltung, ist klar. Aber eben ein massiver menschlicher Eingriff.

Mein Fazit: Meteoriten ...

... von denen wir evtl. abstammen ...

sind offensichtlich sehr viel effizienter als Menschen. Super-Vulkane und Tektonische Plattenbewegungen sicher auch.

Dieses und Eiszeiten mischen die Karten der Evolution stets neu.

Es ist schon lange meine Ansicht, daß die Menschheit besser beraten wäre, statt Kriege zu führen und obendrein zehnmal mehr Geld auf Waffen auszugeben, die gar nie benutzt, sondern irgendwann wieder verschrottet werden, sich mit folgendem zu befassen:

- Groß-Meteoriteneinschlag aus dem All

- verheerender Sonnensturm/Stromausfall

- große Vulkanausbrüche

langfristiger dann

- Gamma-Ray-Bursts und

schließlich

- das Verschwinden ihres jetzigen 'Atlantis' durch Subduktion.

Stattdessen übt sie sich im Humusabbau.

Was ich damit sagen will: Noch ist es nicht zu spät, würden die verdammten Medien nicht ständig nur Mist und Action (hier meine ich vor allem diese unsägliche Glotze!)

... hab' ich nich' ...

sondern auch ein wenig Bildung

... hab' ich dagegen ein bißchen.

unter der Bevölkerung verbreiten, liese sich das Ruder vielleicht sogar herumreißen.

Das ist wahr, aber die Menschen wehren sich geradezu gegen Bildung.

--
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