Student lernt Chinesisch in sechs Wochen und sagt: "Wichtig ist, dass man vom ersten Tag an versucht, wirklich zu sprechen"

Literaturhinweis, Samstag, 27.05.2017, 19:31 (vor 2523 Tagen) @ Literaturhinweis6376 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 27.05.2017, 20:14

Zwar lautet die Überschrift zu seinem Chinesisch-Aufwand im Handelsblatt "Rasmus brachte sich in 9 Monaten Chinesisch bei".

Schaut man sich aber seine "Kontingentstundentafel" an, so hat er in den neun Monaten, gemessen am Zeitaufwand für den "natürlichen Mutterspracherwerb" höchstens sechs Wochen gesprochen, wie es ein Einheimischer täte (müßte):

"Im Praktikum haben wir größtenteils Englisch geredet… Wobei die Ärzte das auch nicht wirklich beherrscht haben."

Man erinnere sich an die englische Fremdsprachenlehrerin mit Schlaganfall ...

D.h. das Ergebnis ist wie beim sechswöchigen Auslandsaufenthalt deutscher Schüler:

"Mein Vokabular bewegt sich da zwischen 2.000 und 3.000 Wörtern."

Mit diesem Erfolg:

"Vor kurzem habe ich mit einer Patientin auf Chinesisch gesprochen. Da ist es mir tatsächlich gelungen, mich 15 Minuten sinnvoll zu unterhalten."

Der verlinkte Artikel ist deshalb interessant, weil der Praktiker mehrere "Apps" verlinkt hat, die für jeden Lernwilligen in diesem Zusammenhang interessant sein dürften.

Grundsätzlich braucht man, um den Einstieg zu schaffen und selbständig leicht immer fließender zu werden, etwa 3.000 Vokabeln (in der jeweiligen Grundform gerechnet, d.h. bei unregelmäßigen Verben kommen die Formen natürlich noch dazu, sind aber erinnerungstechnisch i.d.R. kein Problem):

1) Möglichst alle Präpositionen, Konjunktionen und Artikel sowie die wichtigsten Zahlwörter

2) (Nur die wichtigsten) Verben (meist reichen zwei Dutzend für den Anfang, denn Verben lernt man schnell hinzu, nachdem man die Substantive kann, die sie erforderlich machen - "Auto, ja was ... Auto? Fahren oder kaufen?")

3) 2.000 - 3.000 Substantive

4) Adjektive und Adverbien erschließen sich auch meist aus den Substantiven (Kühle - kühl, Schwüle - schwül, Schwein - schweinisch, Hund - hündisch, Dreck - dreckig usw.) - jedenfalls: nichts ist wichtiger als ein Grundstock an vor allem Substantiven!

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