Prof.Dr.Dr.G.Hüther: der beste Lehrer ist der, der nicht lehren muss...

Silke, Sonntag, 21.05.2017, 03:26 (vor 2504 Tagen) @ Literaturhinweis8339 Views
bearbeitet von Silke, Sonntag, 21.05.2017, 03:53

Lieber Literaturhinweis,

danke für deine umfangreiche Arbeit.

"Wie man Kinder und Jugendliche inspirieren kann"
Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther im Interview.
(gut zu Ende gedacht und fokussiert ohne Berücksichtigung der debitistischen Nöte:
Wer finanziert vor?
Wer wird zum Nachschuldner gezwungen?)

Das ist für uns, fest im System verwoben Menschen, starker Tobak. Aber jeder Gedanke, jeder Satz (bis auf seine Hoffnungen zur Macht der Button-up-Bewegungen) ist aus neurobiologischer Sicht konsequent zu Ende formuliert.
Er spricht zwar hauptsächlich über Schule aber im Kern geht es um eine innere Haltung, in der man seine Zeit auf der Welt mit seinen Angehörigen, Freunden und Mitmenschen verbringen will, kann und soll.

Kinder kann ich nur zum Spielen/Lernen/kreativen Arbeiten einladen, ermutigen und inspirieren, ohne sie zu beschädigen. Machen können die das allein.
Dabei kann ich ihnen Angebote machen. Wenn die abgelehnt werden hat das einen wichtigen Grund. Es gibt immer andere Optionen, um als Eltern/Begleiter ohne Zwang Ziele zu erreichen. Das ist aber ein sehr steiniger Weg, der anfangs sehr viel Zeit, Energie und vor allem Vertrauen in das Kind erfordert. Halte ich das durch, gewinnen alle (Kind und Eltern). Schaffe ich das nicht, verlieren alle.

Erziehung, Dressur und Konditionierung mit Bestrafung und Belohnung führt zur Beschädigung des kindlichen Entfaltungsprozesses.

Es mag utopisch klingen, was Hüther da formuliert, aber im Hinblick auf die Mechanismen des Lernens hat er Recht, wie hier auch.
Die beste Schule ist die, die strukturell überflüssig ist, die sozusagen nur einen großzügigen und teilbeschützten Rahmen bildet, der durch das Potential der Kinder ausgefüllt wird.
Begeisterung, Begeisterung und Begeisterung führt zu Lernen und Wissen. Man will damit immer mehr lernen, je mehr man lernt und "düngt" sein Gehirn dafür auch noch selbst.
Verzahnung von Emotionalem und Kognitivem sind unerlässlich beim Lernen.

Zumindest André Stern und seine Eltern bewiesen, dass es im Einzelfall ohne Schule geht.

Liebe Grüße
Silke

- In memoriam
Vera F. BIRKENBIHL (1946-2011): Die Erfinderin der "gehirn-gerechten" Lehr-
und Lernverfahren und ihr Werk

Sehr gut.
Siehe auch hier.
"Eltern-Nachhilfe"
und "Lernen".


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