Struktur welcher Ordnung?

Sigrid, Dienstag, 09.05.2017, 21:08 (vor 2515 Tagen) @ Zarathustra5315 Views

Hallo an Alle,
ich danke Elli für die Freischaltung so kurz vor knapp.
Ich habe nun so lange in diesem Forum gelesen und viel überlegt und meine Sichtweise zu manchem verschärft, erweitert und gewandelt, dass ich mich entschieden habe, manches dessen hier mit einfließen zu lassen.

So nun zur Frage organische Struktur oder doch kommunikative Struktur höherer Ordnung.

Hallo Zarathustra,

Kennmerkmal zum Autopoiesibegriff:
„Durch diese besondere Form der Organisation lassen sich lebende von nicht-lebenden Systemen unterscheiden: nämlich dadurch, „dass das Produkt ihrer Organisation sie selbst sind, das heißt, es gibt keine Trennung zwischen Erzeuger und Erzeugnis. Das Sein und das Tun einer autopoietischen Einheit sind untrennbar, und dies bildet ihre spezifische Art von Organisation“.“ wiki

Da lauert die spannende Frage, ob, wodurch bedingt und wie lange das System Debitismus organisch ( Ordnung zweiter Art) war oder ab hm... welcher Größe? das „Biest“ zum Krebs wurde.

„Als Rekursion (lateinisch recurrere ‚zurücklaufen‘) bezeichnet man den abstrakten Vorgang, dass Regeln auf ein Produkt, das sie hervorgebracht haben, von neuem angewandt werden. Hierdurch entstehen potenziell unendliche Schleifen.“ wiki
oder soziologisch:
„Als Struktur wird dabei die Gesamtheit der sozialen Beziehungen und Interaktionen im sozialen Netzwerk einer Gesellschaft verstanden. Diese Strukturen einer Gesellschaft werden als äußerst stabil und als nur durch externe Faktoren wandelbar angesehen.“wiki

Einfacher und mit meinen Worten und Verständnis ausgedrückt: Ein Wandel solch eines etablierten Systems erfolgt in aller REGEL ( von den Ausnahmen zu sprechen, widerstrebt Dir ja) NICHT !!!!durch den Willen im Inneren des autopoietischen Systems, sondern durch externe Wirkungen.

Blöder weise sind zum stabilen Erhalt solcher Systeme Rückkoppelung und Komplexität mit dem Außen stark reduziert. Die Grenzen sind zu wahren. Ansonsten verliert das autopoietische System seinen Selbsterhalt. So etwas auf zu lösen ist weder ein Einzelnes, noch der Schwarm, noch zarathistrische Übermenschen passiv potent genug. Das geht nämlich in solch einem System gar nicht, diese Fähigkeit, Möglichkeit des Ausbruchs aus sich selbst ist unmöglich, ginge dies, wäre es KEIN autopoietisches System. Auch hier sieht man wieder, dass es nicht um Willen geht, sondern um die passiv potente Möglichkeit, Fähigkeit, die eben überhaupt gegeben sein muss.
Selbstreferenzielle Systeme sind in sich operational geschlossen. Und hier möchte ich sagen, sofern organisch. Das heißt, sie greifen nicht! in dem Maß, wie kommunikative Systeme in Einverleibung auf alles zu, was mit ihnen in Kontakt tritt. Das debitistische System würde ich als System höherer Ordnung bezeichnen. Es greift auf alles zu, was „nah“ genug kam und „befällt“ ; ob als Seuche oder evolutionärer Schwamm gedacht. Das, meine ich, war ja auch der eigentliche Zweck,Sinn, Ausrichtung als neu gefundener „Erhaltungssatz“. Es wird aufgenommen, umgewandelt und ist irreversibel. Die Entropie wird immer größer und da schlussendlich übrig gebliebene Umwelt fehlt...

Das heißt, das ist eine Struktur, die schon durch die Anlage nicht in Abgrenzung geschlossen verbleibt und verbleiben kann. Durch die Struktur ist hinterlegt, dass das System STETS weiter einverleiben muss, um sich zu erhalten und zu reproduzieren.

„Die Handlungen (Operationen), die jedes autopoietische System in seiner Umgebung ausführt, werden als wirksame Handlungen verstanden, sofern sie den Fortbestand des Systems in seiner Umgebung erlauben und es damit weiter „dort seine Welt hervorbringt“.[5] Maturana und Varela verstehen solche Systeme als kognitiv. Eine absolute Unterscheidbarkeit von Realität und Illusion auf Grundlage dieses mit dem Autopoiesebegriff unlösbar verbundenen Kognitionskonzepts schließt Maturana aus.“wiki

„Ein System kann seine spezifische Wahrnehmungsweise der Umwelt nicht ändern, ohne seine spezifische Identität zu verlieren.“wiki

Da haben wir die „Spiegelwelt“, aus der wir, da im System lebend, nicht aus können. Diese inversiven Spiegelungen sind dem Erhalt des Systems als Überlebensnaturgesetz geschuldet. Der Bruch aus den Dunbargemeinschaften zur Umstellung in neue Systemstrategie entstand aus äußeren Wirkungen. Nur so geht das! Bis äußere Wirkungen massiv,- als Macht die potente Stabilität eines Systems brechen, passiert schon ordentlich was. Da reißt es Löcher noch und noch und das bis dahin bestehende Zentralorgan geht in den invasiven Wirkungen unter. Die bisher wirksamen Handlungen und deren dahinter stehende Potenz als Möglichkeit, Fähigkeit reichen nicht mehr, um „seine Welt“ weiterhin hervor zu bringen. Erst DANN!!! wandelt sich das System in Anpassungsleistung. Und das ist auch m.E. keineswegs verbrecherisch gewesen, ein Irrweg oder Sündenfall und Schuldkult, sondern genial hinterlegtes: „ Es gibt noch einen Weg“. Am Anfang des Weges war das auch der Weg in eine beschreitbare, positiv erlebte Zukunft, in der Dunbargemeinschaft drohte wohl durch äußere Wirkungen und überlaufenen Strukturen der Tod und Untergang.

Mit freundlichen Grüßen von Sigrid


P.S.: Beim nächsten Mal schreib ich schon soweit sinnvoll in Zitierfunktion und Antwort, hatte den Text da aber schon vor der Anmeldung geschrieben.


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