Et tu Brute? - Lebenserwartung individuell und statistisch sind wie Fahrleistung individuell und statistisch ...

Literaturhinweis, Freitag, 05.05.2017, 11:14 (vor 2546 Tagen) @ trosinette8544 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 05.05.2017, 11:31

Welche zivilisatorische VERKÜRZUNG? Wie hoch war unsere Lebenserwartung in der Steinzeit? 30, 40 Jahre?

Die Erwachsenen reiften zu Großeltern heran. Mit 30 Jahren???

Es gab drei-Generationen-Familien, es gab die kulturelle Übertragung des Wissens, was nur gelingt, wenn es "Weise" (= Alte) gibt.

Wenn die statistische Durchschnittsfahrleistung aller "Zivilisierten" 20.000 km/Jahr beträgt, gibt es also keine Handelsvertreter oder Brummi-Fahrer, die 300.000 km und mehr/Jahr fahren?

Wie ging das, wenn die nomadisch lebenden Frauen wegen der Laktationsamenorrhoe nur alle drei Jahre ein Kind gebaren, aber mehrere hatten, mit 16 Jahren frühestens das erste Kind bekamen, das letzte mit meinetwegen dreißig, dann verstarben - wurden in der Steinzeit, wie heute in AIDS-geplagten afrikanischen Gebieten, alle Kinder von Kindern aufgezogen?

Wenn bei mir mit 49 der verstärkte Verfall beginnt, dann wird das sicherlich den natürlichen Grund haben, dass ich aus Sicht meiner unzivilisierten biologischen Natur spätestens mit 49 auf Erden nichts mehr großartig verloren habe.

Siehe wie vor. Das ist Unsinn. Dieser Abbau trat ja nicht ein, weil die Lebensweise eine sitzende Tätigkeit und Fernsehabende nicht kannte. Dafür hatten sie mit Nematoden zu kämpfen, die wir heute mit Flubendazol in einem Tag loswerden, auch wandern in unsere Penisse keine Hakenwürmer ein, wenn wir im Schwimmbad pinkeln - im Amazonas und Oyapock schon, was mancher Fremdenlegionär schon schmerzhaft auskurieren mußte.

Wenn ein Auto nach drei Jahren erstmals reparaturanfällig wird, bedeutet das nicht, daß das Auto aufgrund seiner "unzivilisierten biologischen Natur spätestens mit 3 auf Erden nichts mehr großartig verloren habe" - sondern daß man nun ab und zu etwas mehr in Wartung investieren muß.

Ich gebe aber zu, dass ich mich der zivilisatorischen Verführung eines möglichst langen Lebens

Zivilisation hat damit nichts zu tun. Sie reduziert nur die Säuglingssterblichkeit. Im Alter hingegen werden die Leute dadurch kränker!!!

geraumer Zeit ebenfalls morgens einen Cocktail „healthy die“ herunterstürze

Das werden die Steinzeitmenschen natürlich nie und nimmer getan haben, dazu hätten sie ja Smoothie-Literatur gebraucht?

Aufgrund Deiner mir ansonsten wohl vertrauten Zivilisationskritik - Note [kopfschuettel]

Aber: Das heißt nicht, daß ich gesagt habe, die Steinzeitmenschen hätten gesünder gelebt damals - im Gegenteil, deren individuelle und statistische Lebenserwartung war eben durch andere Faktoren begrenzt, z.B., daß sie je nach Habitat eben bestimmte Mangelernährungen zu erleiden und Überlebenskämpfe zu bestehen hatten.

Es ist die erstmals mögliche Kombination aus Hygiene (Trinkwasser!) und Nahrungsoptimierung, die es dem körperlich Tüchtigen in der Zivilisation deswegen ermöglicht, den Steinzeitmenschen auch statistisch irgendwann zu überflügeln! Wie die Delphine im Zoo.

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