Das Problem ist, dass das missverstanden wird...

Andudu, Samstag, 29.04.2017, 22:05 (vor 2552 Tagen) @ Monterone4795 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 29.04.2017, 22:12

...wenn man auf Demokratie schimpft, da die meisten im Kopf eine Diktatur-Demokratie-Dichotomie haben.

Ich trenne das daher auf einer anderen Ebene:

das ökonomische System: welches man mit Kapitalismus/Marktwirtschaft, Oligarchie umschreiben könnte

und das

formale Regierungssystem: welches man mit repräsentative Demokratie bzw. indirekter Pseudodemokratie umschreiben könnte, welches aber halt auch direktdemokratisch sein könnte

Du hast vollkommen recht, wenn du feststellst, dass eine Oligarchie eine Oligarchie ist und damit das formale Regierungssystem theoretisch obsolet wird.
Praktisch gibt es aber durchaus qualitative Unterschiede, die sich auch belegen lassen. Etwa, dass die Schweiz, trotz des oligarchischen Druckes, Dank Volksentscheid nicht in der EU ist (was ihr sehr viel Stress ersparen wird).

Auch denke ich, dass man die Oligarchie niemals loswerden wird, es sei denn auf (direkt)demokratischem Wege. Revolutionen gehen dummerweise immer in die Hose.

Wenn das Volk die Oligarchie nicht loswerden will, ist das (aus meiner Sicht) hingegen auch in Ordnung. Dann ist die Oligarchie wenigstens gezwungen, die große Mehrheit des Volkes entsprechend dauerhaft zu bestechen und ruhig zu halten...

Ich bin hingegen komplett dagegen, den Begriff Demokratie noch weiter abzuwerten, aus dem einfachen Grunde, weil man ein formales Regierungssystem benötigt und "direkte Demokratie" alle verstehen. Unter Begriffen wie "Volkssouveränität" können sich die meisten vermutlich nichts vorstellen, zumindest ich nicht...


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