Träumer

Ashitaka, Samstag, 22.04.2017, 13:56 (vor 2533 Tagen) @ Orlando10322 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 22.04.2017, 14:34

Hallo Orlando,

Dein Faible für @Ashitakas Ergüsse habe ich schon bemerkt. Ich werde
allerdings den Verdacht nicht los, dass er uns gewaltig veräppeln will,
wie damals bei seinen Physikvorlesungen. Auf jeden Fall hält er nichts von
Poppers Diktum, sich entweder klar oder besser gar nicht zu äußern, bzw.
dass unklare Sätze keine klaren Sachverhalte beschreiben können.

Verdacht, Irritation, nenne es wie du willst. Die Diskussionen, die ich hier in den letzten Jahren geführt habe, dienten nur einem einzigen Zweck: Sich darüber klar zu werden, dass man sich selbst mental in Denkmuster gefangen hält, leidet. Jeder, der hier mitliest, ist bewusst genug, um das Geschriebene zu überprüfen. Nur weil man selbst Irritiert ist, ist ein Gegenüber kein Betrüger. Einige können es sich eingestehen und lassen sich nicht weiter die Festigung einer Perspektive / Balance rauben, andere hegen lieber einen Verdacht und wandern als Träumer im prinzipiellen Geschwafel unter dem Saturn.

Beispielhaft:
Aktiviert wird lediglich das Vermögen der Urkunden (Eurobanknoten,
Münzen) oder das Vermögen des Guthabens. Die beurkundete Geldsumme kann
nicht aktiviert werden. Sie ist und bleibt passiv.

Das verstehe ich nicht, weil es unverständlich ist und es hilft
niemandem, Klarheit über Geld, Kredit, Staat usw zu erhalten. Deshalb
hatte ich mich zu der "Geld ist passiv" Schote eingeschaltet.

Nicht nur das verstehst du nicht. Du verstehst auch nicht, weshalb es überhaupt Aktiva und Passiva geben muss, wozu das Gleichgewicht eigentlich dient.

Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, dass wir uns als Staatsbürger
in einer Art zivilisierter Sklaverei befinden, dass es Macht und
Machthalter gibt. Dem Begriff "Zentralmacht" ziehe ich den Begriff
"Herrschaft" vor; es handelt sich dabei um ein Abstraktum.

Du flüchtest damit in eine Form der Zentralmacht. Uwe Wesel hat für jeden verständlich erklärt, weshalb die formelle Macht (Herrschaft) im Gegensatz zur formlosen Macht (rohe Gewalt) für die Zentralmacht so bedeutend ist. Wurde hier bereits alles verlinkt. Ich hege den Verdacht, dass das Anklicken und Durchlesen zu viel verlangt ist. [[zwinker]]

Weder Frau
Merkel, noch Herr Trump oder Herr Soros oder Rothschild (falls es den
überhaupt gibt) oder sonst irgendwelche Schürzenträger stehen dabei à
la Louis XIV im Zentrum und geben Befehle. Da finde ich schon mehr bei
@Zarathustras Schwarmbegriff.

Es gab nie eine allmächtige Willenszentrale, das erkläre ich seit Jahren.

Ich sehe keinen Sinn darin, Begriffe umzuwerten und/oder unbestimmt zu
erweitern. Das führt zu nichts.

Tut niemand. Wer ein Problem damit hat, dass lediglich das "Vermögen" aktiviert werden darf, nicht aber eine Urkunde in der das Vermögen mit Nennbetrag beziffert wird, der hat halt ein Problem. Dem fehlen grundsätzliche Perspektiven und Vorstellungen über Begriffe, um sich dem Wesen einer Bilanz überhaupt anzunähern.

Also nochmal kurz zum Thema aus meiner Sicht:

Begriffe: mit Geld meine ich allein die Scheine und Münzen, wenn es ums
Bankwesen geht auch die ZB-Guthaben, das ZB-Geld. Mit letzterem hat der
Bürger aber unmittelbar nie was zu tun, es sei denn beruflich als
Bänker.

Die Scheine und Münzen sind kein Geld. Schau einfach das Brötchenthekebeispiel in diesem Faden. Ich wiederhole das nicht noch mal. Andernfalls simplifizier halt. Jeder weitere Kontrast ist wichtig.

Schuld ist ein soziales Konzept, eine Verpflichtung mit definiertem
Schuldner, Gläubiger und Fälligkeitstermin.

Die Abgabenschuld ist ein Machtakt, nichts soziales. Der Begriff Schuld existierte lange vor den Zetralmachtgebieten, mit dem Unterschied, dass das Fundament aller Wirtschaftsräume (Abgabenschuld) in Wahrheit nie einen sozialen Hintergrund hat. Den simuliert man sich, so wie man sich auch das Vermögen als etwas durch Gesellschaftsvertrag und in die Händespucken simuliert.

Gläubiger und Schuldner sind
dabei voneinander unabhängige Wesenheiten. Moralische Schuld im Sinne von
verantwortlichem Verursacher oder "Urschuld" als mythologisierter
angeblicher Urgrund bleibt hier außen vor.

So muss es sein.

Schuld im obigen Sinne ist
nichts als vorläufig unterlassene Vollstreckung.

Nein, die Schuld ist nur Finanzierung, etymologisch "das Setzen von Grenzen", ein Zeitverschaffen. Eine Vollstreckung oder deren Ankündigung gibt es nicht vor der Fälligkeit (Grenze), weshalb auch keine Vollstreckung bis zur Grenze (Fälligkeit) aufgeschoben wird.

Deshalb "soziales"
Konzept, deshalb gibt es das in der Natur auch nicht, da wird immer sofort
vollstreckt, drum gibt es auch keine "Urschuld", das nur nebenbei.

Vergeht bei dir zwischen den Mahlzeiten keine Zeit? Oder wird beim ersten Hungergefühl gleich vollstreckt? Nein, dir sind von Natur aus Grenzen gesetzt. Lass mal das Futtern und Trinken ein paar Tage sein und werde dir über deine Grenzen bewusst, dann wird dir auch klar wie real die Urschuld ist.

Bilanz ist ein im Zuge der Sesshaftwerdung von den Patriarchen, also der
Herrschaft, eingeführtes Konzept. Seinem Wesen nach zielt es darauf ab,
dem Besitz (Aktiva) das Eigentum (Passiva) überzuordnen.

Wer veräppelt hier wen? Das ist Stuss, thematisch Müll. Die Passiva hat mit Eigentumsrechten gar nichts, nicht einmal einen Funken, zu tun. Ebensowenig wird in einer Bilanz die sachliche Herrschaft (der Besitz) aktiviert. Du hast von Bilanzen, wie man an diesem Stuss leicht erkennen kann, keinerlei Ahnung.

Es kommt danach
nicht darauf an, ob jemand etwas hat, sondern ob es ihm auch gehört. Das
Eigentum ist aber eine reine Behauptung, die sich nicht beweisen lässt.

Weshalb man bedeutende Eigentumsrechte auch beurkundet. Aber nochmal: Ein Eigentumsrecht hat mit der Passiva einer Bilanz gar nichts zu tun. Dir ist nicht klar, wozu Aktiva und Passiva dienen, was ihr eigentlicher Sinn ist.

Bspw. bei Grundstücken, die Vorfahren der Thurn und Taxis haben ihren Wald
natürlich irgendwie zusammengeraubt bzw. besetzt oder vom Oberwarlord
zugeteilt bekommen und stehen deshalb im Grundbuch, aber beweisen lässt
sich das nicht und nach der nächsten Revolution wandern die Grundbücher
ins Feuer und das Eigentumsrecht gibt es dann entweder gar nicht mehr, oder
es behauptet jemand anderes das Eigentum daran.

Die bekannte Flucht in die Dysfunktionalität. Oder anders ausgedrückt: Nur weil wir alle sterben werden, bedeutet dies nicht, dass wir bereits alle Tod sind. Eigentumsrechte sind aufgrund der Funktionalität des Systems höchst real, keine bloßen Behauptungen.

Genauso verhält es sich
mit der gesamten rechten Seite der Bilanz, alles bloße Behauptungen. Dem
Wildbeuter wären sie völlig schnuppe, er könnte noch nicht mal ihre
Sinnhaftigkeit erkennen, bis, ja bis sie ihm jemand mit einer größeren
Keule einbläute.

Behauptungen von etwas in den Raum zu stellen, über das man sich gedanklich und systematisch gar nicht klar ist?! Wer veräppelt hier denn wen? Such dir wen anders, den du mit dem Flachwissen über Bilanzen Täuschung unterstellen kannst.

Unter diesen Definitionen betrachtet kann Geld(schein oder Münze, s.o.)
nichts anderes als ein Aktivum sein, denn es ist real und, da es real ist,
steht es für sich selbst, wie alle Realien. Natürlich, wenn das System
schwindet, sinkt der Wert des Geldscheins gegen Null, genauso wie, wenn die
Sonne erlischt, die Apfelbäume nichts mehr taugen.

Der Geldschein (Papier, Farbe, Silberstreifen, Sicherheitsmerkmale etc.) hat niemals einen Wert der seine Produktionskosten übersteigt. Der Geldschein, er beziffert (nennt) nur den Betrag des Geldes (Nennbetrag). Und das Geld (Passivum) existiert als ein Machtverhältnis (ist Potentialverleihung) ganz unabhängig davon, auf welchem Träger es beziffert wird (Eurobanknote, Münze). Für dich ist diese Tatsache eine Behauptung, weil du in Bezug auf das Geld an einer greifbaren Simplifizierung (Verdinglichung) festhalten willst.

Außerdem bin ich auch großer Freund der Dialektik, wenn auch mehr
faustisch/goethisch als hegelianisch, und zwar im Sinne von "... ein Teil
der Kraft, die Böses will und Gutes schafft ...". Die zeigt sich bei
unserem Thema darin, dass zwar die Herrschaft erkannt hat, dass das Geld
ihr die Behauptung erleichtert, aber gleichzeitig erleichtert das Geld den
Beherrschten, sich von der Herrschaft zu befreien. Und zwar in dem Sinne,
dass Steuern in Geld zu leisten größere Freiheit lässt, als Frondienste
leisten zu müssen oder die Früchte der Arbeit beschlagnahmt zu bekommen.

Das Gefühl, sich von der Zentralmacht (Herrschaft) zu befreien, wird hier nur als Akt der Befreiung simuliert. Der Genuss des Träumenden täuscht, fordert in Bezug auf das Zentralmachtsystem immer seine Opfer. Wohl bekomms!

Soweit mal prinzipiell mein diesbezüglicher Urgrund, sollte ja kurz sein
[[zwinker]] , ich muss auch jetzt mal weiter.

Gruß selbstverständlich.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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