Nichts Genaues weiß man nicht

nereus, Sonntag, 16.04.2017, 17:59 (vor 2566 Tagen) @ XERXES8658 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 16.04.2017, 18:41

Hallo XERXES!

Ich antworte Dir, weil Du noch relativ gemäßigt argumentierst und mir bei anderen Schreibern quasi die Haare zu Berge stehen.

Du schreibst: Das Christentum feiert etwas, auf das man sich unter der Ägide von Kaiser Konstantin dem Großen "geeinigt" hat.

Ja, die Verzweigungen waren so vielfältig, daß man sich auf „Etwas“ einigen mußte.
Wenn alle durcheinander quatschen, muß eben manchmal jemand brüllen damit wieder Ruhe eingekehrt. [[zwinker]]

Dazu zählen die Evangelien, die fortan das Neue Testament bildeten; die Dreifaltigkeit und eben auch die Auferstehung des Leibes Christi.

Weil diese relativ systematisch und gleichlautend die Geschichte um Jesus erzählten.
Das ist wie bei Zeugenaussagen. Die, die sich ähneln haben höheres Gewicht als völlig konträre Berichte.

Die heiligen drei Könige wurden hier auch dazu gedichtet...

Neu erzählt oder umbenannt wäre die bessere Erklärung.
Im Matthaeus-Evangelium wird von den 3 Weisen aus dem Morgenland berichtet, die später Könige genannt werden.

Es sei nur am Rande erwähnt, dass keines dieser Evangelien von einem Zeitzeugen niedergeschrieben wurde.

Das kann nur vermutet werden.
Wenn man eine Schrift findet, kann man nicht automatisch auf das Original schließen.
Aus welchen Quellen die Evangelien „geschöpft“ wurden, dürfte für immer umstritten bleiben, da hier nicht nur historisches Interesse eine Rolle spielt sondern auch der ideologische Überbau.
Das Christentum wurde seit seiner Entstehung bekämpft und das wird es bis heute.

Bis zu diesem Zeitpunkt handelte es sich bei dem Christentum schließlich nicht um eine homogene Religionsgemeinschaft.

Es gibt so gut wie keine homogene Religionsgemeinschaft.
Das ist keine besondere Eigenschaft des Christentums sondern eine Konstante über Raum und Zeit.

Es gab unzählige verschiedene "Sekten", die mit ihren unterschiedlichen Auslegungen weiter auseinander lagen, als z.B. heute die Schiiten und Sunniten im Islam.

Richtig!
Dennoch kann man ein paar wesentliche Wegmarken festmachen, die vor allem in den letzten Jahrzehnten eine neue Bedeutung erlangten.

Dazu gehört u.a. das Grabtuch von Turin, das sich bisher standhaft weigert wissenschaftlichen Deutungen zu genügen.

Es ist nicht bemalt und es ist auch nicht von einem Künstler gefälscht, wie das die renommierte ungarisch-amerikanische Malerin Isabel Piczek nachweisen und die trotz perfekter Modellierung keinerlei Konturen entdecken konnte.
Das Abbild besteht nicht aus Farbe!
Es gibt massig Literatur zum Thema und wirklich zu empfehlen ist hierbei Ian Wilson, der das Grabtuch zu seiner Lebensaufgabe bestimmt hat.
Selbst notorische Skeptiker mußten im Lauf der Jahre ihre Meinung ändern und stehen bislang vor einem ungelösten Rätsel.
Die Radiokohlenstoffdatierung des Grabtuches von 1988 hat sich insofern als fehlerhaft erwiesen, als ein Randstück des Tuches zum Test genommen wurde, der jedoch nach der Brandkatastrophe im Jahr 1532 von Nonnen geflickt bzw. verstärkt wurde.
Die Datierung war also nicht fehlerhaft, aber sie war vermischt mit Stoff aus dem Mittelalter.

Das ein Gekreuzigter ins Grabtuch gewickelt war, wird kaum noch bestritten.
Ob es Jesus war, kann bislang nicht bewiesen werden – wie auch - doch es gibt massig Indizien, die darauf hinweisen, vom Stich in der Seite, der Dornenkrone und der massiven Geißelung auf dem Rücken, die bislang nur einen vernünftigen Schluss zulassen.
Hinzu kommt das rätselhafte Schweißtuch, auch als Schleier von Manopello bekannt, welches sich ebenso den Naturwissenschaft nicht offenbaren will.

Also, verehrte Damen und Herren!
So einfach ist die Kiste vom Christentum und dem Erlöser nicht vom Eis zu schieben. [[freude]]

Frohe Ostern,
nereus


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