Immer wieder diese elenden Führer!

Weiner, Montag, 27.03.2017, 20:25 (vor 2577 Tagen) @ Mephistopheles2788 Views
bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 28.03.2017, 12:39

Hallo Mephistopheles!

Wir hatten keinen Kaiser
Qin
und auch keinen
Alexander den
Großen
.

Unser Kaiser kommt erst noch (ich habe es neulich erwähnt), so groß wie der Gelbe wird er aber nicht sein. Unseren Alexander hatten wir schon, nämlich Napoleon, doch der war ein ziemlicher Versager (er hatte halt keinen Aristoteles als Lehrer!?). Wenn sich Deine Bemerkung auf ihn bezieht, dann liegst Du richtig.

Aber, das perfide Albion hat es leider verhindert.

Das war das gute Recht von Albion! Hier auf dem Forum wird doch 'nationales' Interesse erwünscht und respektiert. Warum also nicht auch für Albion?

Außerdem war das Resultat dieser Perfidie ein großes Glück für Europa! Um den Preis eines ungeheuren Leidens, vom 30-jährigen Krieg des 17. Jahrhunderts bis zum 30jährigen Krieg des 20. Jahrhunderts (WWI+II), wurde nämlich im Kontext von immer neuen Spaltungen quer durch Europa (und regelmäßig durch Deutschland) um die Idee der Freiheit des Individuums und seiner von ihm frei wählbaren Gemeinschaften gekämpft. Auf diesem schmerzhaften aber glorreichen Weg wurde ein Grad an Entfaltung erreicht, der anderen Kulturen nicht gegönnt war. Heute wird diese Freiheit und Vielfalt (die man hier im Forum ja ebenfalls hochhält) auf entwürdigende Weise zum Fenster hinausgeworfen - unter anderem mit der Sehnsucht nach einem Führer - ohne Verantwortung und ohne Rücksicht auf eben den Blutzoll, den so viele Generation vor uns dafür bezahlt haben.*) Ich finde das höchst verwerflich und leide darunter. Denn diese Freiheit war nicht nur eine politische sondern auch eine geistige - und ist etwa für die technische und generell kulturelle Entwicklung des Abendlandes absolut essentiell gewesen.

Du musst entschuldigen, Mephistopheles, aber der Ruf nach einem Führer geht mir absolut gegen den Strich!

Wenn es mehrere Rassen gibt, dann gibt es auch eine Unzahl von
Rassegeschichten, wenn dagegen alle Menschen einer Rasse zugehörig sind,
dann gibt es eine Menschheitsgeschichte.

Die Rasse ist für mich eher ein biologischer Begriff. Rassen entstehen aufgrund von Intentionen ***), nachfolgenden Mutationen und vorhandenen Umweltgegebenheiten (durchaus auch sozialer Art). Sie können gelegentlich zu einer geschichtlichen Kraft werden, sind aber keine Bedingung für den geschichtlichen Prozess. Wo genügend Zeit und Gelegenheit ist, werden sie neu entstehen. Die Juden etwa sind keine 'Rasse' per Abstammung oder Gen sondern per Verhalten und Auslese. Spengler war sogar der Auffassung, dass 'Juden' in gewissen geschichtlichen Konstellationen und Phasen sich immer wieder neu bilden. Mal bitte nachschauen, wie viele Blonde und Blauäugige sich unter den amerikanischen Juden des 19. und 20. Jahrhunderts befinden! Schon David selbst war so einer; ist außerdem lange bei den Philstern herumkrochen; und die waren nichts anderes als Seefahrer aus dem Norden.

Besteht die Menschheit dagegen nur aus einer einzigen Rasse, wie es
geplant ist, dann ist die Geschichte der Menschheit mit dem Aussterben
dieser einzigen Rasse unwiderruflich vorbei.

Wird nicht passieren! Und außerdem traue ich dem Menschen eine geschichtliche Entwicklung dahin zu, dass er das Gesetz von Geburt und Tod durchschaut - und dann von der wahren und der größten denkbaren Freiheit Gebrauch macht, nämlich an diesem Gesetz vorbei zu gehen.

Tod, wo ist Dein Stachel? Gehenna, wo ist Dein Sieg? **)

Aussichtsreiche Grüsse!
Weiner

*) Ein Mann wie Bebel, Vorsitzender der SPD, war bereit, für seine politische Einstellung ins Gefängnis zu gehen (hat dort dann eines der wichtigsten Bücher für die Befreiung der Frau geschrieben); ihm gebührt Respekt. Wenn ich mir Figuren wie Gabriel und Schulz ansehe, dann spüre ich nur noch Ekel.

**) Hier nehme ich mal die im Abendland geläufige paulinische Formulierung. Literarisch nachweisbar ist diese Konzeption erstmals im vedischen Schrifttum (Begriffe: Kaivalya oder Moksha). Doch dürften die zugrundeliegenden Erfahrungen und Gedanken wesentlich älter sein.

***) empfehlenswerte aber auch anspruchsvolle Lektüre hierzu: Michael Nahm, Evolution und Parapsychologie, Norderstedt 2007


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung