Das Problem mit Europa

Mephistopheles, Montag, 27.03.2017, 18:51 (vor 2584 Tagen) @ Weiner3097 Views

Davon abgesehen wäre Europa, egal ob seine Speichellecker oder deren
Schafe, am besten beraten, wenn es seine eigenen Probleme löste, und nicht
sieben Mal täglich nach Washington blickte. Die 'natürliche' und
angemessene außenpolitische Option für Europa wie auch für jedes seiner
Länder ist die Neutralität. Diese kann bewaffnet sein, muss aber nicht.
Es genügte ein minimaler Aufwand, wenn er horizontal (über alle
Staaten hinweg) und vertikal (innerhalb der Staaten, Stichwort
Wehrpflicht/Bürgerwehr) mit Bedacht organisiert wäre.

Wir hatten keinen Kaiser Qin und auch keinen Alexander den Großen.
Das gesamte Imperium Romanum bestand praktisch nur aus
- Italien
- dem Sieg über Carthago, woraus den Römern Nordafrika und Spanien zugefallen ist
- Gallien, das Caesar eroberte
- und der Konkursmasse des Alexanderreiches.

Wir hätten in Europa beinahe fast einen Alexander gehabt mit der Folge, dass heute in Deutschland jedes Kind als Muttersprache Deutsch lernen und jeder, dessen Eltern was aus ihm machen möchten, sich bemühen würde, besser französisch zu lernen als die Franzosen, und jeder Russe genauso und jeder Spanier ebenso. Man könnte sich von Wladiwostok bis Lissabonn in Französisch unterhalten.

Genau so, wie jeder Römer, der im Kaiserreich was werden wollte, sich in Griechisch ausdrücken können musste.

Wir hätten in der Zwischenzeit wahrscheinlich längst einen gebürtigen Deutschen als Kaiser gehabt und auch einen gebürtigen Russen, die selbstverständlich ihre Entscheidungen in lupenreinen Französisch erlassen hätten.

Aber, das perfide Albion hat es leider verhindert

Alles im Konjunktiv formuliert, weil 'die Geschichte' *) ihren eigenen
Gang gehen wird - unabhängig von dem, was wir uns so denken ...

Da wir Europäer es bisher erfolgreich geschafft haben, eine Einigung Europas unter einem Europäer zu verhindern, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir in den nächsten Jahrhunderten von umherschweifenden Barbarenhorden beherrscht werden, denen Europa jeweils für kurze Zeit anheimfällt, bevor es wieder der nächste Barbarenherrscher erobert.

*) By the way, eine interessante Frage: was ist das Subjekt des
geschichtlichen Prozesses? Gibt es nur einzelne Geschichten
(microhistories)? Oder eine Weltgeschichte (macrohistory)? Aber welche Welt
'geschichtet' da?

Das ist eine Rassenfrage.
Wenn es mehrere Rassen gibt, dann gibt es auch eine Unzahl von Rassegeschichten, wenn dagegen alle Menschen einer Rasse zugehörig sind, dann gibt es eine Menschheitsgeschichte.

Das hat zur Folge, wenn eine Menschenrasse aussterben sollte, dann berührt das bei einer Unzahl von Rassen die anderen kaum. Fühlt sich etwa einer davon berührt von der Anzahl der Menschenrassen, die bereits ausgestorben sind?
Bei der Vielzahl der Menschenrassen in der Vergangenheit, die auch verschiedenste Habitate bewohnte, vom afrikanischen Regenwald bis zur Eiswüste der Arktis, war ein Aussterben der Menschheit praktisch unmöglich.

Besteht die Menschheit dagegen nur aus einer einzigen Rasse, wie es geplant ist, dann ist die Geschichte der Menschheit mit dem Aussterben dieser einzigen Rasse unwiderruflich vorbei.

Gruß Mephistopheles


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