Jein

Rotti, Pampa, Donnerstag, 23.03.2017, 14:11 (vor 2584 Tagen) @ Mephistopheles2875 Views

Servus Mephistopheles!

An so `nen Quatsch glaubt auch der nationale Sozialist Michael Winkler.
Soll ich dir mal sagen, was deutsche Arbeitskraft an Euros erschafft?
Nun, zu der Zeit, als deutsche Arbeiter noch arbeiteten statt Maschinen zu > bedienen, damals betrug der Wert der Arbeitskraft, z.B. der Lohn eines
Maurers in einer Woche, soviel wie ein Zentner Weizen kostete. Damit war
der Maurer aber sehr gut bezahlt, weil es war für einen Bauern kaum
möglich, in einem Jahr 50 Zentner Weizen zu ernten und wenn er Pferde
einsetzte, so fraßen die ihm einen Großteil der Ernte auf.

In der guten alten Zeit setzte der gute Landmann Pferde, Ochsen und Kühe ein. Wobei Pferde bereits ein Statussymbol für wohlhabende Bauern waren. Ein Pferd frisst hauptsächlich Gras. Bei schwerer Arbeit reicht ein wenig Getreideschrot zum zufüttern aus. Grob gerechnet "verbrauchten" die Zugtiere ein Drittel der Fläche für ihre Ernährung ( Gras/Heu und Kraftfutter). Wenn man bedenkt, dass wir relativ schlecht Grünland als Nahrung verwerten können, ist die Geschichte mit Pferden und Rindern eine gute Sache. Am Ende bleibt für uns dann sogar noch Fleisch über.......... [[zwinker]]

Du kannst selber googeln, was für einen Zentner Weizen im Großhandel
derzeit bezahlt wird, dann hast du einen guten Anhaltspunkt für den Wert
deutscher Arbeitaskraft. Die heutigen Arbeitslöhne sind damit nicht zu
vergleichen, denn die Arbeiter, siehe oben, arbeiten nicht mehr.

Sehr blauäugig deine Argumentation. Den Wert der Arbeit bestimmt, was hinten rauskommt. [[freude]]
Der Faktoreinsatz bei der Arbeit, neben dem reinen Arbeitslohn, bestimmt den Preis des Ergebnisses dieser Arbeit (neben Angebot und Nachfrage) und um dem Debitismus nicht außer Acht zu lassen, der Anteil der Räuberbande. [[zwinker]]
Oder leichter ausgedrückt, die Kalkulation beim Getreide (z.B. Weizen) ergibt Gesamtkosten von ca. 16 Euro je dt. Aktuell sind wir beim Preis auf diesem Level.

Deswegen motivierten die Kleinbauern, also die, die selber arbeiten
mussten und die Arbeit nicht an Pferde delegieren konnten, ihre Söhne auch > dazu, lieber Maurer zu lernen als Bauer, weil man damit, so sagten sie,
einfach mehr verdient.

Kommt darauf an, welcher Zeit du dieses zuordnest. Heute muss man vielen davon abraten, Bauer zu werden. Verpachtung ist meist ein sehr guter Weg, sein Land zu verwerten. Vor Hundert Jahren war es besser, einen Hof zu bewirtschaften, als einen handwerklichen Beruf auszuüben. Heute kann ich dir an meinem Beispiel die Relation vorrechnen. Kleine Nebenerwerblandwirtschaft mit 13 ha Wiesen und Feldern, dazu 2,5 ha Wald. Gewinnermittlung nach §13a EstG ergibt ca 5000€ Gewinn. Derzeitiges Pachtniveau in meiner Gegend (Angebote liegen vor) ca 900 Euro pro ha Wiesen und Felder und Jahr...................
Klingt zunächst eindeutig, aber wenn man die Räuberbande noch mitrechnet, dann schauts anders aus........... [[freude]]

Gruß Mephistopheles

M.f.G Rotti

--
Ich esse und trinke, also bin ich.


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