Besinnungsloses Grundeinkommen

re-aktionaer, Freitag, 10.03.2017, 10:30 (vor 2604 Tagen) @ harryinfo4526 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 10.03.2017, 14:00

Selbstverständlich ist die Analyse korrekt, dass die Automatisierung Arbeitslose sonder Zahl schaffen wird, die von keiner neuen Innovationstechnologie mehr aufgefangen werden können.

Die Finanzierung eines bedingungslosen Grundeinkommens wäre aber an die bedingungslose Vergesellschaftung der Produktionsmittel geknüpft. Damit sind wir wieder bei Marx. Dem ollen Charlie werden beim Anblick der dampfenden Maschinen und Fabriken exakt die gleichen Gedanken durch den Kopf gegangen sein, wie uns beim Anblick der Industrieroboter.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist ein törichter Gedanke. Einerseits, weil die Bedingung für die Bedingungslosigkeit mit einer veritablen Enteignung verbunden wäre, die sich die Eigentümer unterbinden werden, andererseits, weil ein Bedingungsloses Grundeinkommen demotiviert und den meisten Menschen jegliches Selbstwertgefühl nimmt. Mit einem BGE züchtet man sich ein undankbares, verblödetes und aufmüpfiges Lumpenproletariat. Wenn man also aus den Fehlern Roms und Marxens lernen wollte, so würde man neben der zwingend nötigen gnadenlosen Besteuerung der Gewinne aus Produktion auch eine kollektive Beschäftigungstherapie kreieren müssen, sozusagen eine Arbeitsmarktsimulation, die möglichst vielen Menschen Pflichten und Tätigkeiten auferlegt, die ihnen das Gefühl geben, Verantwortung zu tragen, gebraucht zu werden und Macht zu besitzen. Ich halte das für machbar und die Grundlage für eine süffige Utopie, nach der die Menschen ohnehin seit 1989 lechzen. Also wer schreibt das Kapital 2.0?


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