Nachbildung Devisentermingeschäfte

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Freitag, 20.01.2017, 10:01 (vor 2647 Tagen) @ M. S.2905 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 20.01.2017, 13:36

Hallo M.S.!

Am 01.01.17 erfolgt ein Kauf von 10 Mio. USD vs. EUR mit Valuta

31.12.17.

Wie genau Du das machen willst, das würde mich interessieren.

Du kannst über Deine Bank, eventuell auch über Deinen Broker, Devisen handeln.
Dazu zählen Kassa, bzw. Spot-Geschäfte (die mit den zwei Tagen Valuta), aber auch Geschäfte mit größerer Valuta.

Ich weiß nicht, ob das heute immer noch so ist, aber früher waren im Interbankengeschäft 5 Jahre möglich, mit wenigen Kontrahenten vielleicht auch 10 Jahre. Diese Möglichkeiten sind heute wahrscheinlich eingeschrumpft.

Wohlgemerkt, wir sprechen hier vom Outright-Geschäft im Gegensatz zum Devisenswap, bei dem kombiniert in der Kasse ein Geschäft und auf Termin ein gegensätzliches Geschäft getätigt wird.

Wenn Du mit Hausmitteln das Geschäft von "Leserzuschrift" nachbilden wolltest, müsstest Du zum einem Dollar kaufen.
Tätigst Du den Kauf als Spot-Geschäft, brauchst Du Devisen aber erst per Ultimo 2017, würdest Du sie zwischendurch sicher anlegen. Du brauchst also weniger als USD 10 Mio. anzuschaffen, weil Du zwischendurch noch Zinsen kriegst (bei positiven Zinsen, wohlgemerkt [[lach]]).
Den Euro-Gegenwert dieser Spot-Transaktion müsstest Du Dir heute leihen, denn Du willst die Euros ja erst Ultimo 2017 zahlen.

Daraus ergibt sich auch der Terminkurs:

Für USD 10 Mio. ergibt er sich aus dem obigen aufgezinsten Euro-Betrag, den Du Ultimo 2017 aufwenden musst.
Ich schreibe die Formel mal bewusst nicht auf...

Arbitragetechnisch hängen der Spot- und der Terminmarkt über diesen Mechanismus zusammen.

Zu dem ganzen Devisenökosystem gehören die Kassamärkte, die Devisenswapmärkte, aber eigentlich müsste man die Basisswaps auch dazu zählen, aber mir scheint, dass die Basisswaps jobtechnisch immer von anderen Leuten, nicht den Devisenhändlern, erledigt werden.

Spätestens in der nächsten Wirtschafts- bzw. Währungskrise wird das Thema wieder wichtig werden, wenn Zentralbanken wieder unbegrenzt Fremdwährungsvaluta via Devisen- (oder Basisswap?) zur Verfügung stellen wollen. Speziell geht es dann um die Beschaffung/Refinanzierung von knappen Dollars, die aber NICHT outright am Devisenmarkt gekauft werden wollen...

Gruß
paranoia

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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


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