Gab es beim Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt auch deutsche Opfer?

EM-Financial, Deutschland, Donnerstag, 19.01.2017, 18:33 (vor 2651 Tagen)7576 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 19.01.2017, 18:39

Guten Abend,

ich bitte darum, einmal eine Frage stellen zu dürfen, aber möchte wirklich nicht zynisch klingen. Jedes Einzelschicksal des Weihnachtsmarktanschlags in Berlin geht mir sehr zu Herzen und mein Beileid gilt selbstverständlich allen Angehörigen, gleich welcher Herkunft.

Dennoch fällt es mir nun immer mehr auf, dass in den Medien nicht nur verstärkt, sondern sogar fast ausschließlich von den ausländischen Opfern berichtet wird.

Die BILD Zeitung hatte am 16., 17. und 18. die traurige Geschichte einer ukrainischen Familie, deren Tochter nun allein sein wird. Verbunden war dieses Schicksal auch mit einem Spendenaufruf für die Tochter.

Auch wurde richtigerweise erwähnt, dass es keine Soforthilfe vom Bund für die Hinterbliebenen gab und erst Wochen später eine "Schmerzensgeldzahlung" für Angehörige von 20.000 Euro beschlossen wurde. Soweit ist das alles bekannt.

Nun frage ich mich, warum BILD nicht einen Spendenfonds für alle Hinterbliebenen einrichten kann? Vielleicht gibt es den ja und ich habe das nur übersehen. Nur sehe ich es mit gemischten Gefühlen, dass hier auf Bundesebene - mit der auflagenstarken BILD Zeitung - für nur eine Hinterbliebene Geld gesammelt wird und ich vermute, dass bei so einer Platzierung sehr viel Geld zusammenkommen könnte. Da frage ich mich schon, ob es nicht noch weitere Schicksale gibt, die vielleicht viel dringender Geld benötigt als die ukrainische Valeriya. Deren Eltern hatten immerhin ein Haus - wenngleich mit Hypothek - aber sie wird daraus, mit der potenziellen Entschädigung und dem ihr zustehenden Bafög sicher finanziell nicht so schlecht gestellt sein.

Außerdem fällt es mir dabei nur einmal mehr auf, dass die Medien immer gerne versuchen, Sympathien zu steuern und es ist darum vielleicht kein Zufall, dass man eine ukrainische Familie für die Story gewählt hat.

In anderen Zeitungen und weiteren Artikeln lese ich immer ganz vorne von "Daliya", einer 66-jährigen Pensionärin aus Israel. Oder von einem Mann mit seinem Lebensgefährten aus den USA. Außerdem gab es noch spanische und italienische Studenten.

Vielleicht täusche ich mich auch. Nur scheint mir schon eine gewisse tendenziöse Berichterstattung vorgegeben zu werden, die uns Deutschland als "bunt" und die Opfer als "international" vermitteln soll, obwohl doch vor allem deutsche Opfer darunter waren.

Deren Schicksale werden jedoch anscheinend bewusst ausgeblendet, wie auch schon MMNews berichtete.

Dies wollte ich auch einmal ansprechen und vielleicht gibt es ja auch einmal mehr Initiative in diese Richtung.

Bei der diesjährigen Kältewelle in Europa, die Osteuropa, Griechenland und Italien besonders hart traf, wurden auch nur die frierenden Flüchtlinge gezeigt, als wenn Italiener, Griechen oder Rumänen von Haus aus nicht frieren würden.

Heute stand ich in der Apotheke in der Schlange. Eine Frau vor mir klagte dem Verkäufer ihre Probleme mit der Krankenkassenkostenerstattung und meinte dann: "Für alles haben die Geld, aber nicht für das eigene Volk!". Dabei ging es um ihren schwerkranken Ehemann, der sein Leben lang selbstständig gearbeitet und hohe Beiträge bezahlt hat und nun für Kleinigkeiten betteln und Anträge stellen muss.

Derartige Aussagen höre ich aber allerhöchstens von der älteren Generation. Die jungen Menschen, im ihrem postkapitalistischen Umverteilungswahn, wissen gar nicht was da auf sie zukommt.

Traurige Grüße
EM-Financial


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