Wie würdest du denn Bewusstsein definieren?

Silke, Mittwoch, 18.01.2017, 21:40 (vor 2626 Tagen) @ Zarathustra6549 Views
bearbeitet von Silke, Donnerstag, 19.01.2017, 14:19

Lieber Zara,

Entscheiden kann man sich auf Grund von Ursachen nur für eines. Einstein
lesen statt Tante Brigitte.

"Tante Brigitte" ist nicht die Einzige, die bestimmte Ansichten in Frage stellt...
Schau mal bei Thomas Metzinger oder Thomas Nagel rein.
Das sind auch keine Dummköpfe, wie Frau Falkenburg nicht dummschwätzt, sondern ganz gut unser Problem beschreibt.

Es kann auch niemand beweisen, aufgrund welcher Determinismen dieser und
jener Wirbelsturm zustande kam. Nur Phantasten und Kreationisten jedoch
bestreiten, dass er ganz bestimmte Ursachen hat.

Phantasten und Kreationisten benennen sehr bestimmte Ursachen für alles - phantastische oder kreationistische, Aliens und Götter.
Einige Deterministen machen genau das gleiche. Sie schauen auf bunte Bildchen im MRT und behaupten: Korrelation=Kausalität
Ich mag ihnen nur nicht dabei folgen.
Keiner spricht hier von "akausal" sondern alle nur von "wir wissen es nicht"
Den Liebhabern emergenter Phänomene mag ich bei ihren Überlegungen zu Bewusstsein aber auch nicht folgen.
A+B+C+Emergenz=ABCD ?

Das hat sie aber nicht dazu verleiten lassen, akausalen Unsinn (Schuhkauf
ex nihilo und dergleichen Schwachsinn) à la Tante Brigitte zu verbreiten.

Nicht "ex nihilo" sondern "ex wir wissen es nicht".

In der Hirnforschung wurde und wird jede Menge Korrelation bewiesen, aber keine Kausalität...wir wissen es einfach nicht, wie Bewusstsein funktioniert.
Korrelation ist nicht gleich Kausalität.

"Für die Art und Weise wie die Gehirnaktivität die Bewusstseinsinhalte erzeugt kennt man keinen Prozess der Signalübertragung von der physischen auf die mentale Ebene."

"Monokausales Denken führt da nicht sehr weit. Es sind immer viele Ursachen miteinander am Werk, die ineinandergreifen, um ein komplexes Phänomen zu erklären"
Das könnte glatt von @Kurt oder dir sein.
Ist aber von "Tante Brigitte"

"Es gibt keine gemeinsamen Messgrößen für die physischen und mentalen Phänomene des Gehirns und des Bewusstseins."
"Wolf Singers Modell des Phasenüberganges von "physisch" zu "mental" scheitert an der gemeinsamen Messgröße" -> also keine Erklärung, keine Analogie sondern nur Metaphorik.

"Bewusstsein ist sehr viel "flüssiger" (sie sagt ehrlicherweise sie kann es auch nur metaphorisch formulieren) als seine neuronale Grundlage."

"Es gibt bisher keine strikte (oder gar deterministische)kausale/mechanische Erklärung des Bewusstseins."

"Bewusstsein und kognitive Funktionen können nur durch lose heuristische Kausalbeziehungen aus ihren neuronalen Grundlagen erklärt werden."

Mit dem Brückenbegriff "Information" schummelt man sich eine Kausalitätskette von der physischen zur mentalen Ebene Gehirn->Bewusstsein zurecht wie die Geozentriker früher die Sonne um die Erde haben kreisen gesehen.
Die kopernikanische Wende steht bei der Hirnforschung halt noch aus.

Frau Prof. Dr. Dr.
Brigitte Falkenburg hat in aller Deutlichkeit


... ihren hanebüchenen Blödsinn dem Gespött der Denker ausgesetzt.

Sachliche Diskussion ist das nicht Zara.
Schaue dir den Vortrag unvoreingenommen an und du wirst ihren Gedanken nicht widersprechen müssen.
Wenn sie bedauerlicherweise ein rotes Tuch für dich ist, dann nimm halt Norbert Bischof mit dem Folgevortrag "Ignoramus -- et ignorabimus"

Verrückte Welt ...

Es ist doch spannend, festgefahrene Gedankenkonstrukte zu verrücken...

Liebe Grüße
Silke


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