Radiergummi Teil 3

Ashitaka, Montag, 16.01.2017, 22:06 (vor 2628 Tagen) @ Zarathustra6573 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 18.01.2017, 14:24

Hallo Zarathustra,

Nur in der Rückbetrachtung. Wie bereits erklärt, du machst einen
Bogen um die Gegenwart. Du hast gegenwärtig die Potentiale
(Möglichkeiten), die dir verliehen wurden.


Ein Witz. Die Vergangenheit ist wie die Gegenwart und die Zukunft keine
Betrachtung, sondern eine Tatsache. Von allen dreien gibt es nur eine
einzige: die einzig mögliche. Alle andern gibt es nicht, aus dem simplen
Grund, weil sie nicht möglich sind.

Die Vergangenheit und Zukunft der Welt sind kognitive Konstrukte, die aus einem vergegenwärtigenden Bewusstsein erschafft werden und deshalb auch real sind. Es ist das Bewusstsein, welches die Vergegenwärtigung dessen was geschah und geschehen könnte ermöglicht. Ob Zeit unabhängig von einem der Zeit ihre kognitiven Grenzen (=Zeiteinheiten) bietenden Bewusstsein überhaupt einen Lauf hat, ist aufgrund dessen, dass wir alle nie eine andere Perspektive als die Perspektive eines Bewusstseins erlangen können, unbekannt.

In der Rückbetrachtung. Das eine ist nicht gegenwärtig bzw.
zukünftig, sondern vergangen. Du hast gegenwärtig unzählige Potentiale
(Möglichkeiten), kannst dich aber nur für die Realisation eines
Potentials entscheiden (eine aktive Potenz).


Logisch, Du kannst Dich – aufgrund von Ursachen – nur für eines
entscheiden: für das einzig mögliche. Eine Entscheidung für etwas
anderes ist fiktiv, unmöglich.

Deine Gegenwart ist die Wollung, d.h. der Akt der Entscheidung für (eine Möglichkeit) oder gegen etwas (die andere Möglichkeit). Sobald du gewollt hast und das Potential realisierst, ist dir bzgl. der Entscheidung nur noch die Rückbetrachtung aus deiner Gegenwart heraus möglich. Entscheiden kannst du dich gegenwärtig immer für oder gegen etwas. Was deine Entscheidung beeinflusst ist einzig und allein von deinem Bewusstsein abhängig, nicht von Ursachen der physischen Welt. Aufgrund von Ursachen wird deiner Gegenwart lediglich das "für oder gegen etwas" (Potentiale, Möglichkeiten) verliehen, nicht aber die Wollung (Weiche). Du hast immer eine Entscheidung. Und es kann dir niemand beweisen, weshalb du dich für oder gegen etwas, für richtig oder falsch, für schwarz oder weiß, entscheidest.

Die Annahme, dass deine
Entscheidung vorbedingt sei, ist wissenschaftlich nicht haltbar.


Selbstverständlich ist sie das. Den grossen Denkern der Zeitgeschichte
reicht Tante Brigitte – mit Kurt gesprochen – nicht einmal bis zu den
Knöcheln

Kein Denker der Weltgeschichte hat bisher beweisen können was Bewusstsein ist und eine Bewusstseinseinheit definieren können. Frau Prof. Dr. Dr. Brigitte Falkenburg hat in aller Deutlichkeit auf den bisherigen Stand der Bewusstseinsforschung Bezug genommen und das Dogma beschrieben, welches die Populärwissenschaft aufgrund des nicht aushaltbaren Zustandes der Unkenntnis als Ersatz nutzt und trotz dessen, dass es sich nur um die Simulation eines realen, wissenschaftlichen Beweises handelt, als unantastbaren realen Beweis verteidigt. Von der internationalen Bewusstseinsforschung liest man derweil seit Jahrzehnten, dass es nicht einmal einen Ansatz für eine Theorieentwicklung gibt. Dein an der geistigen Führerschaft festhaltendes Begräbnis wird mich später kaum wundern.

Es geht nicht um den Prozess aktiver Potenzen (Handlungen, Ereignisse,
Veränderungen), sondern um das Potential (Macht), welches die aktiven
Potenzen erst möglich macht. Und wenn auch du eines Tages begreifst, dass
Geld kein Produkt ist, sondern lediglich ein vom Zentralmachtsystem
abgetretenes Potential (Passiva),


Instanzen in der Zentrale verkörpern ein ihnen von der Masse abgetretenes
Potential.

Die Anzahl von Individuen (Masse) hat kein Potential. Es ist das einzelne Individuum (das Element), dem sein Potential durch gewaltsame Unterwerfung und Unterdrückung einer expansiven Zentralmacht geraubt wird. Das Potential wird der Zentralmacht nicht abgetreten, sondern durch sie geraubt (Anfänglich durch Totschlag im Falle der Auflehnung, später durch die Simulationskraft verbesserbarer und haltbarer Zustände).

Geld ist ein produziertes Schuld/Forderungs-Verhältnis, welches in einem
komplexen gesellschaftlichen Prozess, und ganz bestimmt nicht in einem
Sekunden-Akt entsteht.

Nein. Die Schuldverhältnisse (Kreditforderungen), welche heute als Sicherheit im Rahmen geldpolitischer Operationen zur Verfügung stehen müssen sind Teilnahmevoraussetzungen für die geldpolitischen Verfahren zwischen Kreditinstitut und Zentralbanken. Das Geld (die Machtzession der Zentralmacht) wird für die Dauer dieser zugrundeliegenden Geschäfte gewährt, es ist aber nicht das zugrundeliegende Geschäft. Die Zentralmacht könnte die Geldschöpfung genauso gut wieder an Söldner- bzw. Kriegsdienste knüpfen und damit den gesamten Machtkreislauf dorthin lenken, wo er ursprünglich begann.

Du vergisst, dass dein "komplexer gesellschaftlicher Prozess" auf einem Rechtsraum basiert, den die Zentralmacht finanziert und verteidigt. Die Zentralmacht ist es, die aufgrund ihrer zur Besicherung notwendigen Abgabenerhebung den Antrieb für all deine Prozesse liefert. Gäbe es die Abgabenforderung (Schuld ex nihilo) der Zentralmacht nicht, so gäbe es auch keine Notwendigkeit für Geld. Denn die Geldeinheit ist immer und ausschließlich Abgabeneinheit.

Macht ist niemals ein Organ, sondern Potential. Bereits hier stellt der
aufmerksame Leser fest, dass dir gar nicht klar ist, was Macht ist. Und
Zentralmacht ist, wie ich bereits seit den Anfängen dieser Diskussion
erklärt habe, nicht allmächtig(omnipotent).


Selbstverständlich wäre sie das - wenn sie deine postulierte
Einzig-und-Allein-Verleihungs Potenz besässe.

Das ist dein bekanntes Hirngespinst (Ashitaka beschreibt doch eine Allmachtzentrale?). Ich schreibe nicht von einer "Einzig-und-Allein-Verleihungs-Potenz". Die Zentralmacht basiert auf dem Raub ihres Potentials von den unterworfenen bzw. durch Betrug zur Gefolgschaft verleiteten Individuen. Die Individuen können sich danach keine Möglichkeiten (Potentiale) losgelöst von der Ordnung einer Zentralmacht (Zentralmachtstruktur) verschaffen.

Das Potential der Zentralmacht basiert nicht auf der Verleihung der Individuen, sondern auf einem Raub, der wiederum auf brutaler Gewalt und Simulation (Erweckung von Hoffnung, sich verbessernden und haltbaren Zuständen) basiert. Die Forderung deiner als machtvolles Element simulierten Masse (Anzahl) gegenüber der Zentralmacht ist in Wahrheit von Anfang an nicht werthaltig (da in der Summe keine Rückzahlung, sondern Aufschuldung).

Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Follower in Massen durch
formlose Gewalt, entgegen ihres Willens, unterjocht und zur Abgabe
gezwungen wurden.


Das betrifft Leader und Follower gleichermassen. Ein Schwarm bewegt sich
nie dorthin, wo einzelne hin wollen, sondern dorthin, wo der Gesamtschwarm
hin will. Die vermeintlichen Leader sind Follower. Sie folgen dem Zeitgeist
der Masse. (Prechter lesen)

Der Gesamtschwarm (Die Anzahl der Individuen) hat keinen Willen. Das ist eine sehnsüchtige Simulation, eine Ausklammerung der Tatsache, dass einzig und allein das einzelne Element (Individuum) einen Willen begründet, kraft seines Bewusstseins. Was du als einen Willen der Masse betrachtest ist nichts anderes als die Folge eines Bezugs der Individuen auf eine gemeinsame Zentralmacht. Nicht erst der Raum und die Grenzen in denen wir handeln sind Folgen der Zentralmacht, sondern die Masse selbst wird erst durch Zentralmacht begründet, dadurch, dass ihr Grenzen gesetzt werden, ob nun physisch (Territorium) oder psychisch (durch zentrale Laute Ziele vor Augen).

Du konzentrierst dich nicht. Ich schreibe nicht von mehreren Gegenwarten,
sondern von gegenwärtig mehreren Möglichkeiten.


Das ist deckungsgleich. Wenn mehrere Möglichkeiten existieren täten,
dann täten auch mehrere Gegenwarten existieren.

Nein, das ist nicht deckungsgleich. Die Gegenwart ist eine während unserer Lebzeiten nicht endende Wollung, eine immer auszuhaltende Entscheidung für oder gegen etwas (aus Möglichkeiten, Potentialen). Mit jeder Entscheidung wächst die Vergangenheit und entscheiden wir uns gegenwärtig nahtlos von neuem. Die Gegenwart, sie hat keinen einzig möglichen Lauf durch die Zeit, sondern aus ihr heraus, durch unser Bewusstsein, wird der Zeitablauf (kraft unserer Vorstellung der Vergangenheit und Zukunft) erst begründet.

Möglichkeiten
(Potentiale) sind entgegen deiner tapfer selbstbeschränkten Vorstellung
nicht an eine Realisation des Potentials (aktive Potenz) geknüpft.


Logisch nicht, weil diese Möglichkeiten nichts als Vorstellung sind. Real
ist nur das was geschieht. Es gibt nur eine Realität.

In der du dank deiner Gegenwart aus mehreren Möglichkeiten (Potentialen) wählen darfst. Dein Trick bzw. Selbstbetrug: Für die Simulation eines nur einzig möglichen Weltenlaufes erschaffst du in deiner gegenwärtigen Vorstellung einen zeitreisenden Beobachter, jemanden, der das Gegenwärtige (Möglichkeiten zwischen denen gewählt werden kann) als bereits geschehen (als Vergangenheit) betrachtet. Die Grenze des Vergangenen (des entschiedenen) und des zukünftigen (des zu entscheidenden), deine Gegenwart, sie wird aufgrund der Unruhe ("kann doch nicht sein, dass wir nicht wissen was Bewusstsein ist!") wegradiert und durch den Glauben ersetzt, dass eine immer nur gegenwärtige Vorstellung der Vergangenheit deine Entscheidungen der ebenfalls vorzustellenden Zukunft vorbestimmt. Du radierst deine Gegenwart, d.h. die Einflussnahme deines Bewusstseins auf die Erscheinungen (Bewusstseinsinhalte), einfach aus. Dazu bist du solange gezwungen, wie du der wissenschaftlichen Tatsache ausweichst, dass es keinen Ansatz gibt, um Bewusstsein und eine Bewusstseinseinheit (den Gegenwartsmotor) für Messungen zu definieren. Der Versuch, die Logik deiner Vorstellungen (Bewusstseinsinhalte) auf den Vorstellenden (das Bewusstsein) zu übertragen, sie scheitert mangels gemeinsamer Messgrößen.

Indem man sich die Zukunft als Realisation einer einzigen Möglichkeit
vorstellt und einen Bezug zur Vergangenheit dadurch herstellt, dass man
ebenfalls nur auf eine Möglichkeit zurück blickt, wird die Gegenwart, in
der die Möglichkeiten eines Bewusstseins noch auf eine Realisation warten,
ausradiert. Du willst dich damit nur aus der Verantwortung nehmen, die Welt
als einen einzig möglichen Lauf ohne deine Gegenwart simulieren.


Was Du Dir da zusammenfantasierst ist ja nicht verboten, aber ohne
jegliche Bedeutung.
Darüber haben sich ganz andere Kaliber den Kopf zerbrochen. Da soll ich
von Dir etwas lernen?

Schreibt derjenige, der seine Gegenwart der Welt (sein Bewusstsein) ausklammert.

LOL! Tante Brigitte gegen nahezu sämtlichen grossen Denker der
Zeitgeschichte. Wahnsinn.

Gegen die Führerschaft populärer Mentalkonstruktionen muss und will sie gar nicht antreten. Jemandem klar zu machen, dass seine Annahmen auf fehlenden wissenschaftlichen Beweisen beruhen und man sich nur deshalb einem wohltuenden Schlaf in der geistigen Führerschaft widmen kann, weil die Simulation unbewusst zur Realität verkehrt, ist ausgeschlossen. Man holt nur diejenigen ab, die die blinde Analogie erkennen und die Blindheit akzeptieren.

„Der Jammer der Menschheit ist, dass die Narren so selbstsicher sind und
die Gescheiten so voller Zweifel.“ (Bertrand Russell)

Falls Dir überhaupt bewusst ist, mit wem Du es hier zu tun hast ...

Nur mit dir. Oder liefert uns Russell das ersehnte Wissen darüber, was Bewusstsein ist? Liefert er uns eine auf den Stand der internationalen Bewusstseinsforschung Bezug nehmende Definition der Bewusstseinseinheit zwecks gemeinsamer Messgrößen? Nein, das tut er nicht.

Nein, denn es ist nicht klar, was die Entscheidung beeinflusst. Wenn sie
angestoßen wird und rollt ist jede Vorstellung diesbezüglich bereits
Vergangenheit. Die Welt ist keine aus der Vergangenheit in die Zukunft
reichende Kette aus Dominosteinen, sondern immer Gegenwart in der deine
vergangenen und zukünftigen Dominosteinchen ausgedacht/ mental

gespeichert

werden.


Köstlich. Ashitaka mit Tante Brigitte gegen die Grossen.

Nein, das Schachtunier musste nie gespielt werden. Was nicht bedeutet, dass du dir einen Schachmatt Zug nicht simulieren darfst.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


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