Zwei 'Undercover'-Reporter in Fukushima und ihre Berichte - als Leiharbeiter getarnt in den Reaktorruinen

Literaturhinweis, Samstag, 14.01.2017, 14:11 (vor 2631 Tagen) @ 2691 Views

Das Thema Fukushima ist ja ziemlich aus der öffentlichen Wahrnehmung entschwunden, obwohl dort täglich versucht wird, der Katastrophe Herr zu werden und die Ausflüsse radioaktiver Nuklide in Grundwasser und Ozean zumindest zu verlangsamen, indem man das radioaktive Wasser in immer zahlreicher werdende Tanks sammelt.

Für Japaner ist die Katastrophe aber tägliches Thema, je nachdem, wo man wohnt oder was es gerade wieder für Neuigkeiten gibt oder wenn wieder mal über die Frage gestritten wird, ob man alte Reaktoren weiterbetreiben oder lieber auf andere Energien setzen soll.

Zwei Journalisten haben sich unabhängig voneinander bei TepCo (der nur noch dank staatlicher Stütze am Leben erhaltenen Betreiberfirma) bzw. deren Subunternehmern, als Leiharbeiter einstellen lassen und berichten über ihre Erlebnisse:

- Kazuto Tatsuta: Reaktor 1F - Ein Bericht aus Fukushima 3

"Er erzählt von der Angst der Kollegen, die größtenteils aus dem evakuierten Gebiet stammen, von den Subunternehmen bei denen er angestellt ist und denen Verbindungen zur Yakuza [japanische Mafia] nachgesagt werden, von der Radioaktivität ─ nach zwei Monaten hat sein Körper die jährliche Strahlenhöchstdosis aufgenommen und er muss pausieren." Wenn die Mafia dort mitmischt, dann wird dort ebenso sorgfältig entsorgt, wie bei der italienischen, wenn sie für Sondermüll zuständig ist.

- Tomohiko Suzuki u.a.: Inside Fukushima: Eine Reportage aus dem Innern der Katastrophe

Mafia auch hier: "Seine Undercover-Reportage berichtet von dem desaströsen Zustand des AKWs, den gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen und der Verwicklung der japanischen Mafia Yakuza in das schmutzige Geschäft."

Wohl bekomm's.

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