Die "Experten" hier stellen die Militärs grade so dar, als hätten die noch niemals was von EMV oder EMC oder EMV gehört. (mT)

DT, Samstag, 14.01.2017, 08:07 (vor 2631 Tagen) @ Hannes4183 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 14.01.2017, 08:22

Spätestens seit den Tests von Nuklearwaffen in der Erdatmosphäre und davor spätestens seit dem Sonnensturm (Carrington-Ereignis) des Jahres 1859 sind die Effekte auf Kommunikationsleitungen bekannt. Damals sind die Morseleitungen durchgebrannt. Bei den EMP Tests im Weltall gab es stundenlange Polarlichter auf Hawaii. Das Stichwort für den Test ist "Starfish Prime":

https://de.wikipedia.org/wiki/Starfish_Prime

[image]

http://blogs.discovermagazine.com/badastronomy/2012/07/09/the-50th-anniversary-of-starf...

https://www.youtube.com/watch?v=2H9gmXOjxlM
Hier die lange Version ohne Bullshit:
https://www.youtube.com/watch?v=KZoic9vg1fw


Deswegen gibt es MIL-Standards, und die sind das A und O beim Design von elektrischen Leitungen in Geräten, GERADE UND INSBESONDERE bei Flugzeugträgern, Flugzeugen, etc.

http://www.intertek.com/emc/military-aerospace/
MIL-STD-461, MIL-STD-810, DO 160

- The ability to perform radiated immunity testing up to 200V/m field strength in accordance with MIL STD 461 RS103 from 2MHz to 40 GHz and down to 10KHz if needed (with capabilities to test equipment located in aircraft and above deck on ships).
- The ability to perform radiated immunity testing up to 200V/m in accordance with DO 160 section 20 from 100MHz to 18GHz (with capabilities to test equipment located in commercial aircraft category W and Y).
- The ability to perform DC Magnetic Field Susceptibility testing up to 1600A/m in accordance to MIL STD 1399 Section 070.

Wer tatsächlich glaubt, man müßte jetzt Kilometer von Kabeln auf Flugzeugträgern austauschen, der ist noch nie auf einem gewesen. Ich empfehle einmal einen Besuch auf der USS Midway, die im Hafen von San Diego liegt. Wer nicht so weit fahren möchte, der kann gerne einmal zum Uboot U995 in Laboe bei Kiel fahren. Oder gerne auch zum U-434 im Hamburger Hafen.

[image]

Dort sieht man, wie die Kabel geschirmt sind. Jeder Amphenol-Stecker ist genau dafür ausgelegt. Und zwar, wie man sieht, von 10 kHz bis 40 GHz.

Wer jetzt denkt, diese Hunderte oder Tausende Kilometer Kabel würden jetzt durch Glasfaserleitungen ausgetauscht, hat von der Materie null Ahnung. Über Kabel werden auch Leistungen im Watt- oder kW Bereich ausgetauscht, und das ist mit Lasern nicht so einfach. Eine elektrische Leitung für eine 60W Glühbirne - kein Problem, kostet wenige EUR. 60W Lichtleistung - da brauchts schon eine Laserdiode für mehrere Tausend EUR.

Wenn irgend etwas gemacht wird, dann vielleicht die Schirmung oder Ersetzung durch Glasfaserleitungen an ganz besonders empfindlichen Stellen, wie zB dem Radarempfänger, dort, wo also bewußt Hochfrequenz-Leistungen aufgefangen und eingespeist werden und wo empfindliche Verstärker sitzen.

Übrigens: das schweizerische Netz ist fast überall mit Varistoren versehen, bis hinunter z.T. zu einzelnen Steckdosen, um es EMP-fest zu machen. In Deutschland natürlich Fehlanzeige auf diesem Niveau. ABB hat die entsprechenden Varistoren hergestellt. Findet man unter "surge arresters":
http://www.cablejoints.co.uk/sub-product-details/abb-lv-low-voltage-surge-arresters
Die können auch mal wenns sein muß 40 kA aushalten bei mehreren kV. Welche Leistungen da verbraten werden müssen in Millisekunden kann man sich leicht ausrechnen. Otto wird das alles bestätigen können.


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