Danke für den Input.

re-aktionaer, Dienstag, 10.01.2017, 21:02 (vor 2635 Tagen) @ Balu3392 Views

Auch wenn er einen runterzieht - die Argumente sind stichhaltig.
Trotzdem ein paar Anmerkungen:

Was hat die AfD zu bieten? Man lese sich mal das Programm dieser Partei
kritisch durch. Ich kann da nix erkennen, was die aktuelle Zersetzung
staatlicher Souveränität aufhalten würde. Insofern nichts Neues mit den
Blauen.
Doch ich mag mich irren - vielleicht?

Was müsste denn drinnen stehen? Alles was ernsthaft zersetzend wäre, kannst Du nicht laut aussprechen, weil Dich dann niemand mehr wählen würde, oder es würde kaum jemand verstehen außer jene, die es träfe - da wird dann nicht mehr das Auto abgefackelt, sondern da kommen dann die echten Killer. Man kann also nur abwarten.


Ich will verdeutlichen, was ich meine.
Trump, ein Mann des kapitalistischen Establishments, nicht des politischen
hat hehre Ziel "i make America great again". Wunderbar, doch das
Establishment hat ihm schon einen ersten Stein in den Weg gelegt, eine
Zinserhöhung durch die FED. Er wird noch mehrere Stein vorfinden und er
wird möglicherweise scheitern mit seinen Ambitionen und die Situation des
Proletariats in den USA wird sich verschlimmbessern - dank Trump - er wird
der Sündenbock sein.

Ich bin nach wie vor relativ überzeugt, dass Putin ein Betriebsunfall war bzw. ein böses Abschiedsgeschenk von Jelzin an die Herrschaften, die Russland plündern und ruinieren wollten. Putin hat das Gesocks relativ effizient und rasch unter Kontrolle gebracht bzw. ins gelobte Land gejagt.
Es ist ja nicht das Problem eines Landes wenn es Reiche gibt, die führen - es ist das Problem, wenn man Reiche hat, die internationalisten sind und kein Teil des Staatsvolkes. Solche muss man beizeiten enteignen und fortjagen - was der Adel bis 1914 auch immer rechtzeitig tat.
Trump könnte genauso dreinschlagen wie Putin, wenn seine Oligarchen frech werden. Und wenn dem Donald der eigene Geheimdienst nicht hilft, weiss ich einen, der mit Expertise und nötigenfalls auch mit gedungenen Mördern beisteht.
Übrig wird Europa bleiben, wie ein aufgezehrter Kadaver.


Dem Volk wird das Establishment seinen Erlöser anbieten und es wird ihn
nach dem Trump´schen Desaster mit Kusshand wählen ohne die Hintergründe
zu erkennen, gar zu würdigen.

Ja, auch das ist möglich - aber nur wenn Trump nicht zuhaut. Die Autokonzerne hat er jedenfalls schon ein wenig vorgeführt. Mal sehen wie es weiter geht.
Selbiges gälte auch für die AfD. Wenn sie am Drücker sind, dann muss der Eisenbesen raus - mit allem was dazu gehört. Wenn sie das nicht machen, dann verlieren sie. Wäre ich die AfD würde ich ohnehin klarstellen, dass nur Fundamentalopposition oder Alleinregierung in Frage kommen. Als Juniorpartner koalieren wäre der Tod.


Selbst wenn also bei den nächsten Wahlen die AfD kräftig zulegen sollte,
werden die etablierten Parteien sie zunächst mal noch kaltstellen und sei
es mit 5er Koalitionen aus schwarz-rot-rot-grün-gelb und weitermachen wie
bisher. Nicht um die AfD am Regieren zu hindern, sondern um die Wut des
Volkes zu provozieren.

Um so besser. Ich denke aber, dass deutschland mit Merkel in eine immer stärkere Isolation schlittern wird in Europa. Deutschland ist jetzt schon komplett durchgeknallt, wenn man es von außen betrachtet. Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass dieses System noch eine ganze Legislaturperiode durchhält. Das ginge nur unter Ausschaltung aller demokratischer Rechte inklusive Ausreiseverboten etc... DDR halt. Und auch das geht nur zeitlich begrenzt.


Bei den nächsten Wahlen wird man dann der AfD den Regierungssitz
überlassen, wohlwissend, dass die dann nix mehr ausrichten können, im
Gegenteil. Der AfD wird es ergehen wie Trump. Das Establishment wird ihr
Steine in den Weg legen wo es nur geht, um ihre Regierungsarbeit zu
sabotieren und sie als Sündenbock für die Verschlimmbesserung in DE zu
brandmarken - und das Volk wird es glauben. Das Establishment wird mit der
AfD die Krise herbeiführen, die Schäuble so sehr wünscht
(https://www.youtube.com/watch?v=Xganww9S2K0) um endlich die
Nationalstaatlichkeit innerhalb der EU aufzulösen um einen Bundesstaat
Europa zu bauen.

Einzig und allein eine absolute Mehrheit der AfD könnte dem Einhalt
gebieten, vorausgesetzt, DE ist bereit für eine neue Runde
Ermächtigungsgesetze, etc. Die Wahrscheinlichkeit ist gering und ich habe
da auch so meine Befürchtungen.

Sowas geht schnell. Ein paar Polizeichefs entsorgen und der Apparat steht stramm hinter Frauke und rächt sich für vergangene Demütigungen mit Hausabholung bisheriger Würdenträger aus Politik, Kultur und Justiz. Gesetze sind nice to have - regiert wird aber IMMER mit Gewalt. Notfalls macht man die Gesetze im Nachhinein.


Sieht denn keiner, dass wir von den derzeitigen Regierungen der
Nationalstaaten Europas gezielt in diese Richtung manipuliert werden? In
den Rechtsruck, der von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist.

Ich vermute eher wir werden in die absolute ethnische Fragmentation und Dekulturierung getrieben, um aus den vernichteten nationalen Identitäten eine neue europäische zu generieren. Leider ist es auch exakt diese Perspektive, die den zeitlichen Handlungshorizont massiv begrenzt.


Es ist eine Strategie über mehrere Bande und wir alle sind maximal die
Kugeln auf dem Grün des Billardtisches. Das Queue halten andere fest in
der Hand, ebenso die Spielregeln.

Dies mag stimmen. Aber sie spielen im Moment verdammt ungeschickt. All die Veränderungen könnte man auch einfacher und konfliktfreier haben. Ich glaube, dass hier gerade einer Clique die Macht entgleitet.

So wird es in F, D, E, Gr, und allen anderen Ländern der EU laufen -daran
hege ich keinen Zweifel, das Kapital wird sich durchsetzen, denn es braucht
den EU-Raum als Ganzes, frei von Nationalstaatlichkeit, um im weltweiten
Konkurrenz-kampf gegen die emerging markets überhaupt anstinken zu
können. Die Konsequenzen sind schon heute sichtbar: Anpassung des sog.
Sozialstaates an die Wettberwerbsstaaten = Reduzierung, Abbau,
Auflösung.....

Diese Strategie ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Europa wird wenn, dann als fragmentierter Kulturraum wieder stark. Denn bei aller Effizienz und ameisenhaftigkeit - es gibt keinen Kulturraum, der Innovativer ist als Europa - nach wie vor.


Wir werden es nicht aufhalten, denn wir sind Ursache und Wirkung zugleich
und können nur verlieren, egal was wir tun.

Wir können das Ruder immer noch rumreissen - nur wird es eben immer brutaler.
Europa wächst aber tendentiell an solchen Krisen. Man denke nur an den 30 jährigen Krieg.

Die nachfolgende Generation
wird es nicht anders kennen, es sein denn sie werden von weisen Eltern
daran erinnert nur in dem Umfang einer sinnlosen Beschäftigung gegen
Entgelt nachzugehen, wie nötig und so wenig wie möglich.

So funktiniert der Europäer nicht. Wir funktionieren aber auch nicht als Konsumtrottel in dem Umfang wie andere Völker. Wir funktionieren als Akkumulatoren von Reichtum - Schaffe Schaffe Häuslebaue. Der Deutsche im speziellen bekommt nicht die Krise, wenn er nicht konsumieren kann, sondern wenn er nicht schaffen kann. Deshalb, und nur deshalb war Europa obenauf und genau deshalb wird es wieder rauf kommen, wenn es den ethnolulturellen Schaden, der ihm von Ideologen zugefügt wurde irgendwie kompensieren kann. Vielleicht wachsen wir daran. Es bleibt spannend.

Dazu bedürfte
es aber eines Paradigmenwechsels der heutigen Elterngeneration, weg vom
Konsum, hin zur konsumarmen, freien Zeit und Muße für sinnvolle
Tätigkeiten - doch das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Zu stark ist
inzwischen die Definition "haste was - biste was" in den Köpfen verankert.
Der Status den ein Ipod 27 bietet läßt sich mit konsumarmer Freizeit und
Muße für sinnvolle Arbeit ohne Entgelt nicht kompensieren, erst recht
nicht wenn dem auch noch das Attribut Faulheit anhängt.

Ich sehe solche Leute eigentlich nur relativ selten - und wenn, dann sind sie häufig Neubürger.


Guten Abend
Balu


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