Das Recht des Schwächeren

Zarathustra, Montag, 09.01.2017, 11:57 (vor 2636 Tagen) @ Silke7105 Views
bearbeitet von Zarathustra, Montag, 09.01.2017, 12:22

Lieber tar,

Danke für die ausführliche Antwort und dein stetes Bemühen, mich ernst
zu nehmen.
Ich denke viel über das von @dottore angerissene und von @Ashitaka
ausführlicher und tiefgreifender beschriebene Zentralmachtmodell nach und
betreibe hier und da Quellenstudium.
Zum ausreichenden Verständnis habe ich noch einen weiten Weg vor mir aber
@Kurt schrieb ja mal in einer
optimistischen
Stunde
:
"Ich bin mir sicher, ich glaube, ahne, hoffe und weiß, dass das Loch in
der Mitte beim Geldbegriff ebenfalls noch gefüllt werden kann."
Und @Zarathustra hört hoffentlich nicht auf, den Widerporst zu geben.

Ja, bei Kurt wirst Du fündig. Wenn irgend jemand Dottores Modell sinnvoll ergänzt, dann Kurt.

Ich denke, wer sich wirklich tief in die Argumentationsketten von
@Ashitaka zum Zentralmachtsystem und die entsprechenden Posting‘s der
anderen Foristen einliest, erahnt auch die Richtigkeit und Wichtigkeit
dieses Modells.

Die Meinungen zu diesem 'richtigen' Modell widersprechen sich aber.
Die einen (die Zentralmachtgläubigen) glauben, die Organe und Zellen würden von einem zentralen Organ ermächtigt, was natürlich nicht zutreffend ist.
Kein Organismus funktioniert so. Die anderen (die Aufgeklärten) sehen die Gemeinschaft und die Gesellschaft als das, was sie tatsächlich ist: ein Organismus. Selbst sogenannt anorganische Materie organisiert sich. Gruppierungen von Lebewesen sowieso.

edit:
Geld ist natürlich auch kein Derivat zentralinstanzlicher Macht, wie Ashitaka glaubt. Geld ist ein Werkzeug der Bürger, des Schwarmorganismus.

die Ursprünge von Unterwerfung, Patriarchisierung, Staat,
Eigentumsentstehung, Rechtsetzung, liegen meinem Irrtumsstand (©
BillHicks) nach in schieren Existenznöten.


Das sehe ich auch so.


Ich nicht. Ich sehe es als einen - durch Gerhard Bott am besten beschriebenen - evolutionären Prozess über Jahrtausende hinweg.

„Bzgl. Heinsohns Katastrophentheorie trifft genau das ja zu: die
Existenzsicherung durch Überwindung existenzgefährdender Strukturen
menschlicher Reproduktion führte schließlich zu Eigentum und damit zu
Wirtschaft. Da stand kein kühner Plan dahinter.“
@tar [[top]]

Der schleichende Uebergang in die Viehzucht und damit einhergehend die Erkennung der männlichen Fruchtbarkeit stand dahinter (hinter der Erfindung männlicher Götter und deren irdischen Stellvertretern). Die multikausale Ursachenkette reicht in die Unendlichkeit zurück.

Die Lebewesen auf der Erde durchlaufen die Evolution als Reaktion auf die
einwirkenden Mächte, allen voran der Sonne in unserem Sonnensystem, der
Plattentektonik mit ihren Konsequenzen und noch jeder Menge anderer
mächtiger Einflüsse (singuläre, sporadische, zyklische, periodische
usw.) mit Phänomenen wie Massensterben, genetischer Flaschenhals,
Entstehung neuer Arten unter Selektionsdruck usw..

Das hat nichts mit im Forum anderorts vorgetragenen unsinnigen Vergleichen
mit Wasser- und Blutkreislauf, besteuernder Sonne und anderen skurilen
Verrenkungen zu tun wie von bekennenden Nichtdebitisten und Staatsfreunden
, die einen Geldkreislauf zu erkennen glauben, beschrieben.

Organismen haben mit Biologie zu tun. Nichts mit Aberglaube.


Der Stärkere setzt Recht.

Laut Laotse eher umgekehrt. Laut Nietzsche der 'Tschandala'.

Wo war die vor Solon in
Griechenland? Wo ist die in der Schweiz? Sind wenn, dann nicht wir alle

-

der "Schwarm" (© Zara) - diese ominöse Zentralinstanz?

Ja, wir alle schufen und erhalten uns die Instanzen.


Grüsse, Zara


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