Wirklichkeit

Ashitaka, Montag, 09.01.2017, 11:16 (vor 2635 Tagen) @ Silke7539 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 11.01.2017, 16:52

Hallo Silke,

Ich denke, wer sich wirklich tief in die Argumentationsketten von
@Ashitaka zum Zentralmachtsystem und die entsprechenden Posting‘s der
anderen Foristen einliest, erahnt auch die Richtigkeit und Wichtigkeit
dieses Modells.

Kein Modell, kein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit, sondern Wirklichkeit. Die Trennung zwischen der aktiven Potenz (Handlung) und der Potenz (Macht, Passiva) führt uns geradeaus dahin. Wenn einem bewusst wird, dass die Macht als eine Struktur von Verhältnissen der Individuen (der Elemente) in Wirklichkeit nicht mit den Handlungsketten der Individuen (der Elemente) gleichgesetzt werden kann, dann ist der erste Schritt hin zu einer wirklichen Perspektive auf das System gelungen, einer Perspektive, aus der auch das Wesen des Geldes bewusst werden wird, getan.

Ich unternehme den Versuch, das Geld als das zu erklären, was es immer war und sein wird:

Machtderivat!

Und ich bin Paul C. Martin für seine Gedanken und Texte bis in alle Ewigkeit dankbar.

Kein Geld der Welt entsteht im Gegensatz zu einem das Geld beurkundenden / beziffernden Träger durch Produktion (nix Aktiva). Alles beurkundete / bezifferte Geld der Welt entsteht einzig und allein durch einen Machtakt der Zentralmacht, durch Abtretung der Zentralmacht (Geld = Passivum).

Die Behauptungen, dass der Zentralmacht ihr Potential überlassen wurde, sie täuscht über die Tatsache hinweg, dass es in Wirklichkeit durch gewaltsame Expansion, Einverleibung und Abgabepflicht (Intern Abgabe / Extern Tribut) geraubt wurde. Rechtsräume, in denen das Wirtschaften durch formelle Macht erst möglich wurde, sie basieren wie Uwe Wesel fein säuberlich erklärt hat auf Zentralmacht, nicht auf den Handlungen der dann in diese Rechtsräume gesperrten Individuen (der bekannte Zirkelschluss).

die Ursprünge von Unterwerfung, Patriarchisierung, Staat,
Eigentumsentstehung, Rechtsetzung, liegen meinem Irrtumsstand (©
BillHicks) nach in schieren Existenznöten.


Das sehe ich auch so.

Not = Ohnmacht.

„Bzgl. Heinsohns Katastrophentheorie trifft genau das ja zu: die
Existenzsicherung durch Überwindung existenzgefährdender Strukturen
menschlicher Reproduktion führte schließlich zu Eigentum und damit zu
Wirtschaft. Da stand kein kühner Plan dahinter.“
@tar [[top]]

Not (Ohnmacht) führt nicht zu Eigentum. Es ist die Zentralmacht, durch die das Rechtsinstitut erst gesetzt werden kann. Heinsohn wandert ganz tapfer um die wirkliche Ursächlichkeit des Eigentums umher und verweigert damit den "grundlegenden" Blick in die Wirklichkeit. Auch wenn er die Simulation des Geldes als ein Produkt zerstörte und damit vielen Denkern eine Tür zur Erkenntnis bat, er schwebt immer noch in einer vor der wirklichen Machtstruktur den Hut ziehenden Simulation und springt bei Hinweisen natürlich auch darauf an (Siehe seine Reaktion im Malik-Blog):

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=364561

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=365152

Wir werden das alles weiter diskutieren. Ich bin nun 41 Jahre alt und habe für weitere Diskussionen noch viele Jahre vor mir, hier oder anderswo. Zunächst gilt es aber Grundsteine zu legen, den notwendigen Kontrast zu schaffen.

Herzlichst,

Ashitaka

@tar: Reminder

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung