Was haben Wasser und Geld gemein ..

Beo2, NRW Witten, Mittwoch, 04.01.2017, 12:00 (vor 2659 Tagen) @ Falkenauge9157 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 04.01.2017, 12:08

Wenn die Umverteilung durch Steuern erfolgen soll, ist die ungerechte Verteilung schon vorher erfolgt. Also müsste man primär dort ansetzen, damit sie gar nicht erst entsteht.

Dem stimme ich zu. Aber, siehe weiter ...

Wasser fließt immer nach unten, zur tiefsten Lokalität hin, wo sich bereits sehr viel Wasser befindet .. nämlich zum Ozean hin. Dort wird es von der Sonne, der "Zentralinstanz" des Ökosystems besteuert und vom Winde zu den Bergen, Wiesen und Äckern zurückgeführt .. immer wieder. Das ist der normale und notwendige Wasserkreislauf; und wenn dieser gestört ist, ist es um das Ökosystem und das Leben schlechthin schlecht bestellt. Das Wasser ist das Blut, sozusagen das Geld im Naturkörper: es muss zirkulieren und transportiert dabei alle benötigten Nährstoffe .. genauso, wie es das Geld im Körper jeder Volkswirtschaft und Gesellschaft zu tun hat.
Du kannst dieses universelle Prinzip/Muster auch in der Volkswirtschaft (= Ökosystem) wiedererkennen .. mit dem einzigen (nebensächlichen) Unterschied, dass das Geld zwar nicht nach unten (wie das Wasser), sondern IMMER "nach oben" fließt, wo sich allerdings bereits viel Geld befindet und immer wieder sammelt. Dies liegt in der Natur der Marktwirtschaft, insbesondere im Kapital'Ismus**.

*) Kapital'Ismus = Kapitalrendite'Ismus = "Kapitalrendite_ist_der_Sinn_&_Zweck_von_Wirtschaft_und_Arbeit"-Ismus . . . Ausdruck und Ergebnis einer kollektiven Geisteskrankheit (Soziopathie);
*) -ismus/-istisch = bezogen auf, orientiert am, bestimmt/beherrscht durch, dienlich/verpflichtet dem, Primat/Diktat des ...

In diesem Sinne, es ist für den (durchschnittlichen) gesamtgesellschaftlichen und v.a. nachhaltigen Wohlstand absolut notwendig, nicht nur insbesondere die großen Geldvermögen ("Wasserbecken") zu besteuern, sondern für diese Einnahmen auch "Bewässerungskanäle" zu bauen, um das Geld (Wasser) zu jedem Grundstück und zu jedem Haushalt hin zu leiten. Das macht eine leistungsfähige und nachhaltig funktionierende Volkswirtschaft (Ökosystem) aus .. und ist deren eigentlicher Sinn und Zweck.
Dazu gehören zum Beispiel auch der Mindestlohn, die Mindestrente, das Kindergeld, die Sozialhilfe etc.. Das Geld fließt von dort unvermeidlich wieder nach oben, zu den großen Geldvermögen hin, zumindest in einer wenig regulierten Marktwirtschaft. "Unterwegs dorthin" könnte es aber überall nützliche Arbeit verrichten. Von dort muss es allerdings wieder zurück, "nach unten" gebracht werden.

Um einem solchen naturgemäßen Besteuerungs- und Bewässerungssystem einen Namen zu geben, wurde vor 60 Jahren der Begriff "Soziale Marktwirtschaft" eingeführt. Dies alles ist allerdings immer noch nur ein Teil der Gesamtlösung "des Problems" .. ein zwar notwendiger Teil, jedoch kein hinreichender.

Und da liegt das zentrale Problem beim Privateigentum am Unternehmenskapital. Das ist Fakt und hat mit dem Sozialismus nur insofern zu tun, als er in dieser Analyse eben auch recht hat.

.. und insbesondere beim Privateigentum am Grund & Boden, mit allem drum und drin .. wie Du hier schon öfters richtigerweise festgestellt hast.

Und Ja, auch hier liegt ein anderer "Teil des Problems", der einer effektiven Lösung bedarf. Auch hierfür gäbe es vernünftige Lösungen, wie immer und überall: Hierzu gehörte insbesondere eine konsequent paritätische Demokratisierung der Unternehmensstrukturen, um eine perfekte Machtbalance zwischen Kapital (Kapitalgeber) und Arbeit (Leistungserbringer) auf allen Entscheidungsebenen in allen Unternehmen herbeizuführen.

Ich könnte bereits sehr konkrete Lösungen, in Form eines äußerst gründlich reformierten Betriebsverfassungsgesetzes anbieten. Denn Ja, auch Unternehmen benötigen eine gesetzliche Grundlage und Regulation für ihre Tätigkeit, um dem "Gemeinwohl" (aller) dienen zu können, anstatt parasitär zu handeln.

Mit Gruß, Beo2


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