Jacques Sapirs kleine Demokratiekunde

Monterone, Dienstag, 03.01.2017, 18:49 (vor 2641 Tagen) @ nereus3537 Views

Hallo nereus,

Jacques Sapir schildert in einem Artikel, wie Rußland von innen her verraten wurde.

Er beschreibt die demokratische Ära Jelzin als eine in Wahrheit von der Finanzoligarchie ausgeübte Herrschaft.

Es fallen Namen wie Goldman Sachs, Jeffrey Sachs, Anders Äslund, Stanley Fisher, Peter Berlin, Michail Chodorkowsky, Peter Rubin, André Shleifer, Al Gore und Lawrence Summers.

Goldman Sachs habe sich, so Sapir, laufend in die russischen Angelegenheiten eingemischt und zu den Banken gehört, die vom Westen gehätschelt wurden.

Nur noch einen kleinen Schritt weiter und Jacques Sapir definiert wie ich die Demokratie als *Organisationsform einer Modalität der Geldherrschaft*.

Die wahre Einmischung in fremde Angelegenheiten, schreibt Sapir eingangs, sei durch Goldman Sachs erfolgt, nicht etwa in umgekehrter Richtung durch Vladimir Putin.

Der Oligarch Anatoli Tchoubaïs habe Feste organisiert, die eifrig vom damaligen Minister Boris Nemtsov besucht wurden und die sich häufig zu abartigen Orgien (orgie crapuleuse) ausgewachsen hätten.

Crapuleux heißt niederträchtig, gemein unehrenhaft. Dieses Adjektiv liegt aber so nahe am Substantiv le crapule (Schuft, Erzschurke), daß man in Sapirs Formulierung ohne weiteres eine Anspielung auf pizzagateähnliche Parktiken erkennen könnte.

Du hast heute geschrieben, Schwefel zu riechen. Ist das, was uns jetzt in die Nase steigt, nicht eher Jasminduft aus der Parfümerie de Maizière?

Monterone

Quelle: http://russeurope.hypotheses.org/5561


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